Myanmar (Birma): Dampf und Pagoden

Myanmar (Birma) 08.02. - 23.02.2006

Der Holzzug

Die Staatsbahn von Myanmar, die Myanma Railways, haben noch einige der schönsten Lokomotiven der Welt in ihrem Einsatzbestand. Eine kleine Zahl Ende der 1940er Jahre von North British gelieferten Pazifik- und Mikado-Lokomotiven fahren, wenn auch unregelmäßig, bis heute durch eines der ursprünglichsten Länder Asiens. Es handelt sich bei den Birmesischen Maschinen um die letzten Pazifik-Loks der Welt, die planmäßig eingesetzt werden. Auf der Schmalspurbahn der Birmesischen Silber und Bleiminen in Namtu werden noch zwei hoch betagte kleine Dampflokomotiven im Rangierdienst eingesetzt.

Birma bietet aber mehr als eine sehenswerte Eisenbahn. Auf den letzten Touren wurde vielfach bedauert (selbst von "Hardcore-Eisenbahnfreunden"), dass für die herrlichen Pagoden und Tempel nicht ausreichend Zeit blieb. Daher werden wir auf der Tour einige der wichtigsten religiösen Stätten des Landes besuchen.

Birma hat zwar keine demokratische Staatsform, die Regierung versucht jedoch alles, um den Aufenthalt von Ausländern so angenehm wie möglich zu gestalten. Natürlich ist man in erster Linie an Deviseneinnahmen interessiert. Die Bevölkerung ist jedoch sehr freundlich und das ganze, unbeschreibliche Flair des Landes macht es sehr einfach, zu einem Liebhaber Birmas zu werden.

Sonnenaufgang über den Tempeln und Pagoden von Bagan, Foto: Jörg Sefert

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Reiseplan

Datum Namtu Reiseplan
08.02.2006 08.02.2006 Abflug Europa nach Birma über Bangkok
09.02.2006 09.02.2006 Abends Ankunft Yangon (Rangon), Hotel in Yangon
10.02.2006 10.02.2006 Flug nach Mandalay, Weiterfahrt mit Charterbus nach Namtu. Übernachtung im Gästehaus der Minengesellschaft in Namtu
11.02.2006 11.02.2006 Namtu Minenbahn, Charterzug (ein Wagen) nach Bawdwin (Namtu - Wallah Gorge mit Dampflokomotiv Nr. 13, Weiterfahrt mit Schienen-Lkw). Übernachtung im Gästehaus der Minengesellschaft
12.02.2006 12.02.2006 Charterzug zur Staatsbahn in Namyao, den ersten, kurzen Abschnitt fahren wir mit der Dampflokomotive 42, weiter geht es mit einer Diesellokomotive, Weiterfahrt mit dem Staatsbahnzug von Mampwe nach Lashio. Hotel Lashio
13.02.2006   Charterbus nach Mandalay. Abends Flug nach Nyaung-U, Hotel in Bagan
  13.02.2006 Charterbus nach Mandalay. Abends Flug nach Yangon, Hotel in Yangon
  14.02.2006 Vormittags optionale Besuche der riesiegen Schwedagon-Pagode und des Ausbesserungswerkes in Yangon-Insein. Nachmittags Rückflug nach Europa über Bangkok
  15.02.2006 Morning Arrival Frankfurt
14.02.2006   Am Morgen besuchen wir die unzähligen Pagoden nahe bei Bagan, optional kann man auch mit einem Ballon über die Pagodenfelder schweben und den Sonnenaufgang beobachten; Nachmittags Weiterfahrt nach Thazi, Hotel Thazi
15.02.2006   Mit unserem Charterbus folgen wir dem Teakholzzug von Hlaingdet nach Pyinmana. Hotel in Pyinmana
16.02.2006   Morgens Aufnahmen vom Zuckerrohrzug Pyinmana - Ela und zurück. Am Nachmittags Zuckerrohrzug Pyinmana - Kantha und zurück mit Zuckerrohr, sofern verfügbar. Hotel in Pyinmana
17.02.2006   Verfolgung des Teakholzzuges Pyinmana - Taungoo, Hotel Taungoo
18.02.2006   Besuch der Depots Pyuntaza und Bago. Falls ein Dampfzug auf der Strecke sein sollte, werden wir natürlich diesen Zug verfolgen, Hotel Bago
19.02.2006   Der planmäßige Personenzug 85 von Bago nach Mottama ist heute mit einer Dampflokomotive bespannt. Hotel in Mottama oder Moulmein
20.02.2006   Verfolgung des planmäßigen, aber mit Dampf bespannten Zuges 86 Mottama - Bago, Hotel Kyaikto
21.02.2006   Am Morgen besuchen wir den berühmten Goldenen Felsen, nachmittags Weiterfahrt nach Bago mit einem Abstecher um dortigen Dampf-Depot nd Weiterfahrt nach Yangon am Abend, wo wir übernachten werden.
22.02.2006   Vormittags optionale Besuche der riesiegen Schwedagon-Pagode und des Ausbesserungswerkes in Yangon-Insein. Nachmittags Rückflug nach Europa über Bangkok
23.02.2006   Morning Arrival Frankfurt

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Streckenbeschreibungen

Bago (früher Pegu) ist das wichtigste Dampf-Depot im Lande. Zwei Strecken werden noch mit Dampflokomotiven befahren. Die Strecke nach Mottama im Südosten führt zuerst durch flaches Terrain, überquert den Sittaung über eine imposante Brücke (Fotoverbot) und erreicht dann die Berge. In Mokpalin existiert noch ein kleines Depot, in dem Wasser genommen und gedreht werden kann. Die Einfahrt zum Depot wird von einer gemauerten Brücke überspannt. Weiter nach Süden kommt die Bahn immer dichter an die hohen Berge heran, zwischen Thaton und Mottama wird die Strecke dann richtiggehend spektakulär. Es sind zwar keine großen Steigungen zu überwinden, jedoch lassen sich unzählige Motive mit großen Pagoden, Brücken und den Bergen direkt dahinter finden. Besonders im Nachmittagslicht ergeben sich hier zahlreiche Möglichkeiten für sehr schöne Aufnahmen.

Neben dem Personenzugpaar 85/86, welches planmäßig mit Diesel bespannt ist kommen gelegentlich dampfbespannte Güterzüge auf diese Strecke, die die Steinbrüche um Yinnein bedienen. Für den wohl schönsten Dampfpersonenzug Asiens, den 85/86 Bago – Mottama, haben wir die Bespannung mit Dampf beantragt und bezahlt. Eine endgültige Garantie für die Bespannung mit Dampf kann jedoch niemand geben.

Taungoo hält normalerweise zwei Dampflokomotiven für die Zuckererntesaison betriebsfähig bereit. Wie oft diese beiden Maschinen zum Einsatz kommen, hängt unter anderem von den Betriebstagen der Zuckermühle und von dem Vorhandensein von Heizöl für die Lokomotiven ab. Gewöhnlich fährt jeden späten Nachmittag ein Zuckerzug von Taungoo nach Yedashe und am Abend wieder zurück. Auf der zweigleisigen Hauptstrecke gibt es trotz Flachland einige sehr schöne Motive, wie z. B. Pagoden unmittelbar an der Einfahrt nach Taungoo.

Sonnenaufgang in Waw

Pyinmana beherbergt drei Dampflokomotiven, die ebenfalls nur während der Zuckerrohrernte eingesetzt werden. Sie transportieren das Zuckerrohr von den Ladestellen in Kyihtungkan, Kantha, Ela, und Thawatti zur Zuckermühle bei Pyinmana. Eigentlich stehen mittlerweile genügend Diesellokomotiven zur Verfügung, dennoch wird meist jeden Tag eine Ladestelle mit Dampf bedient. Allerdings kann man nie genau vorherbestimmen, welcher Ladepunkt mit Dampf angefahren wird. Auch sind die geplanten Abfahrzeiten oft nur Makulatur. Meist setzen sich die Züge erst am späten Nachmittag in Bewegung um kurz vor oder nach Einbruch der Dunkelheit wieder in Pyinmana einzutreffen. Wir haben daher eine Vereinbarung mit der Staatsbahn getroffen und zahlen für die Vorhaltung des Heizöles. Damit werden wir zu unseren geplanten Aufnahmen kommen ohne eine Woche auf das Ereignis „dampfbespannter Zuckerrohrzug“ warten zu müssen.

Auf der Strecken Hlaingdet (bei Thazi) – Yangon-Mahlwagon fahren die herrlichen Teakholzzüge. Diese Züge werden nach wie vor zu rund einem Viertel mit Dampflokomotiven gefahren. Sie verkehren allerdings nur einige Male im Monat. Bei unserem letzten Besuch hatten wir das große Glück, einen dieser seltenen Züge vor die Linse zu bekommen. Diesmal haben wir mit der Bahnverwaltung abgesprochen, dass bei unserem Aufenthalt einer dieser Züge auf jeden Fall mit Dampf bespannt sein wird. Wir werden ihm mit unserem Charterbus über weite Teile seines Laufweges folgen.

Namtu ist das Hauptquartier der Burma Mines Railways. Das Gebiet um Namtu ist wegen Kämpfen von Aufständischen gegen die Nationalregierung Sperrgebiet und darf erst seit wenigen Jahren und auch nur von Reisegruppen besucht werden, die über das staatliche Reisebüro gebucht haben. Namtu ist der betriebliche Mittelpunkt einer faszinierenden Gebirgsbahn in 610 mm Spurweite, die von Bawdwin via Namtu nach Namyao an der Staatsbahn-Nebenstrecke Mandalay – Lashio führt. Der planmäßige Dampfbetrieb wurde in den 70er Jahren fast vollständig aufgegeben, lediglich zwei Lokomotiven hielten sich bis in unsere Tage als Rangierloks. Eine von ihnen ist eine 1928 von Bagnall gebaute 1‘C1‘ (Nr. 42), die andere Maschine eine 1928 von Kerr Stuart gelieferte B‘1-Tenderlok mit der Nummer 13. Beide sind nach einer Aufarbeitung heute in der Lage, neben ihren Rangieraufgaben auch wieder kurze Züge zu befördern. Wir werden mit beiden Lokomotiven je einen gecharterten Ein-Wagen-Zug auf die Strecke schicken, der unterwegs viele Fotohalte einlegen wird.

Am ersten Tag befahren wir die Strecke Namtu – Bawdwin bis Wallah Gorge mit Dampf und ab dort mit einem der urigen Lkw-Draisinen. Die Strecke ist atemberaubend schön und bietet mit Spirale und Spitzkehren alles, was sich ein Modelleisenbahner nie trauen würde, ohne Vorbild zu bauen. Am zweiten Tag fahren wir in Richtung Staatsbahn, wobei unser Zug nur bis R.L. Mill mit Dampf bespannt ist. Die Dampflokomotiven sind auf Grund ihres Unterhaltungszustandes momentan nicht in der Lage, weiter hinauf zu fahren.

Für den Besuch des Sperrgebietes von Namtu werden die persönlichen Daten und die Pass-Details drei Monate im Voraus benötigt, um die Genehmigungen zu beschaffen.

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in einer birmesischen Küche ...Anmerkungen

Bei einer Birmafahrt sollte man beachten, dass Zeit keineswegs den gleichen Stellenwert genießt, wie in Europa. Die von der Myanma Railways veröffentlichten Fahrzeiten stellen eher eine grobe Richtlinie dar, stundenlange Verspätungen sind keine Ausnahme.

Da Heizöl kontingentiert ist, und die Staatsbahnlokomotiven ausschließlich ölgefeuert sind, kann es manchmal zum Ersatz einer planmäßigen Dampflokomotive (auch einer gecharterten!) durch eine Diesellok kommen. Dies lässt sich im Voraus nie ausschließen. Die Staatsbahn könnte gut und gerne auch auf den Einsatz von Dampflokomotiven verzichten, wenn sie das Ersatzteilproblem bei den Diesellokomotiven in den Griff bekäme. Die Ersatzteile werden für alle Bauarten, auch die deutschen und französischen, aus China beschafft und müssen mit Devisen bezahlt werden. Da aber auch das Heizöl für die Dampflokomotiven gegen frei konvertierbare Währung beschafft werden muss und eine Diesellok wesentlich weniger Dieselöl benötigt, ist es nur noch eine Frage der Zeit, wann die letzte Dampflok abgestellt wird. Für 2004 waren nur noch zwei Hauptuntersuchungen an Dampflokomotiven geplant.

Zur Erzielung einer hohen Ausbeute an Dampfaufnahmen können einzelne Übernachtungen oder Besuchsstrecken kurzfristig geändert werden.

Das im Reisepreis mit enthaltene Frühstück kann unter gegebenen Umständen auch als abgepacktes Frühstück eingenommen werden. Wir werden jedenfalls nicht bei herrlicher Morgensonne vom Hotelzimmer aus zusehen, wie einer der wenigen Dampfzüge am Horizont entschwindet. Für die weiteren Mahlzeiten sollte man pro Tag um die 12 Euro kalkulieren.

Alle Fahrzeuge (meist mit Klimaanlage), Fluggeräte, Hotels und Restaurants haben ortsüblichen Standard, der teilweise stark von mitteleuropäischen Vorstellungen abweichen kann. Insbesondere sind die Inlandsflüge nicht für Sicherheitsfanatiker gedacht, die sich zum Beispiel über fehlende Sicherheitsgurte erregen können. Bei den Hotels darf nicht unerwähnt bleiben, dass Sie in kleineren Orten sogar hinter dem Standard einer polnischen Jugendherberge der 1980er Jahre bleiben können. Der Straßenzustand ist teilweise extrem schlecht. Sicherheitseinrichtungen und -vorschriften entsprechen nicht unseren Standards bzw. fehlen gänzlich. In Birma ist jeder für ich selbst verantwortlich, und erst hinsehen und dann loslaufen ist die einzige Methode, Zwischenfälle zu vermeiden. Wer z. B. bei Dunkelheit nicht ohne seine ortsübliche Straßenbeleuchtung zu laufen vermag, nehme bitte eine entsprechend starke Taschenlampe und ausreichend Batterien mit.

Bitte beachten Sie, dass die Hotels, Busse, Züge, eigentlich alles, was uns begegnen wird, keinesfalls EU-konform sind. Deshalb reisen wir ja gerade dorthin. Wir werden in ein Land reisen, in dem Umwelt- und Unfallsschutz nahezu unbekannt sind. Es sei ausdrücklich auf die Gefahren hingewiesen, die durch die Benutzung und den Aufenthalt in der Nähe der Eisenbahnen entstehen können. Vorsichtigen Menschen sei der Abschluss einer Auslands-Unfallversicherung und der ohnehin wichtigen Auslandskrankenversicherung (nur zehn Euro für ein Jahr Schutz!) empfohlen. FarRail Tours haftet in keinem Fall für Unfälle etc.

Trotz dieser kleinen Unzulänglichkeiten wird Sie Birma als Land begeistern. Es ist eines der ursprünglichsten Länder Asiens.

Anmeldeschluss: 20.10.2005

Später eingehende Buchungen werden berücksichtigt, sofern möglich, die Genehmigung für die Namtu Mines Railway kann aber nicht mehr garantiert werden. Darüber hinaus ist dann mit erhöhten Flugpreise zu rechnen.

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Preise

Dampf und Pagoden 11 bis 17 Teilnehmer 2.770 Euro
08.02. - 23.02.2006 6 bis 10 Teilnehmer 3.060 Euro
  Einzelzimmer-Zuschlag 235 Euro
Namtu Minenbahn ab 6 Teilnehmern 1.920 Euro
08.02. - 15.02.2006 Einzelzimmer nicht verfügbar  

Bitte lassen Sie uns im Voraus wissen, ob Sie auch an Reise mit einer Kleingruppe (6 – 10 Teilnehmer) interessiert sind.

Minimale Teilnehmerzahl: 6
Maximale Teilnehmerzahl: 17

Der Preis umfasst

Nicht enthalten sind:

Die Preise beruhen auf einer bestimmten Tarifklasse der Fluggesellschaft, für die ein begrenztes Platzangebot zur Verfügung steht. Anschlussflüge zu anderen Orten sind gegen Aufpreis möglich.

Kyaiktho Flussbrücke mit Personenzug 85

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