Vom Gelben zum Roten Fluss

Teil 1: Dampf über der Schlucht des Gelben Flusses

Liujiaxia: auf dem Weg zur Schlucht des Gelben Flusses

Teil 2: Dampf, Meterspur-Diesel und Hongkongs Trams: Südchina und Vietnam

 Thai Nguyen Stahlwerk, Foto: Haratours, Hanoi
Foto: Haratour

China: 6. – 23.03.2008
China & Vietnam 18.03. – 03.04.2008
Hongkong-Zusatzprogramm: 01.04. – 05.04.2008

Die meisten Eisenbahnfreunde mögen es zwar nicht glauben, aber es ist wahr: In China gibt es immer noch reguläre Dampfzüge durch herrliche Gebirgslandschaften, Dampfpersonenzüge ebenso wie Güterzüge, die am Limit arbeiten und unter heftigem Schleudern die Steigungen bezwingen. China ist immer noch DIE Dampfhochburg schlechthin! Auf dem ersten Teil der Reise werden wir Dampfeisenbahnen erleben, so, wie man es nirgends sonst auf der Welt kann:

Kunming - Kaiyuan - Hekou,südlich von Kaiyuan, Foto: Thorge Bockhold
Foto: Thorge Bockhold

Der zweite Teil der Reise ist ein Mix aus interessanten Bahnen, schönen Landschaften und Abstechern zu kulturellen Highlights. An Eisenbahnen erwarten uns die landschaftlich überaus reizvolle und in ihrem Bestand gefährdete Meterspurbahn von Kunming in Südchina nach Hanoi, Dampf auf Normal- und Schmalspur und ein Besuch im Stahlwerk Thai Nguyen in Vietnam, das immer noch Dampf einsetzt. Am Schluss der Reise können Sie auch noch zum Schoppen nach Hongkong mitkommen. Dieser Teil eignet sich durchaus, seinen Partner mitzunehmen. Hongkong bedarf keiner Beschreibung, wir werden aber auf jeden Fall den interessanten Doppeldecker-Straßenbahnen einen Besuch abstatten und auch den Hafen sehen.

Beide Teile der Reis beinhalten einige mehrere tausend Euro teure Sonderzüge. Obwohl diese Sonderleistungen den Reisepreis erhöhen haben wir uns entschlossen, diese Züge zu chartern, da sie einmalige Fotogelegenheiten bieten. Allein die Schlucht des Gelben Flusses bietet sehr viele herausragende Motive. Einen Dampfzug kann man nur noch so lange dort chartern, bis die ersten Dieselloks eintreffen. Daher wollen wir nicht länger zuwarten, bis sich die Preise eventuell doch noch einem vernünftigen Niveau nähern, sondern haben den Zug für den März 2008 arrangiert.

Durch die Lössberge von Baiyin

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Reiseplan

Datum

Datum

Reiseplan

Dampf

Meterspur, Vietnam, Hongkong

 

06.03.

 

Flug Europa – Beijing

07.03.

 

Morgens Ankunft in Beijing, Anschlussflug nach Baotou, Hotel in Baotou

08.03.

 

Besuch des Stahlwerkes Baotou, Weiterfahrt mit Nachtzug 1717/1720 nach Baiyin, Abfahrt 17.28 Uhr

09.03.

 

07.10 Ankunft Baiyin, Besuch der steilen und spektakulären Industriebahn in die Lössberge von Baiyin, Depotbesichtigung Baiyin, Hotel in Baiyin

10.03.

 

Charterbus für Streckenaufnahmen auf der Bergstrecke von Baiyin, Hotel in Baiyin

11.03.

 

Morgens Aufnahmen der Personenzüge in die Berge, Weiterfahrt mit Charterbus nach Liujiaxia, Chartergüterzug durch die landschaftlich einzigartige Schlucht des Gelben Flusses, Hotel in Liujiaxia

12.03.

 

Morgens Depotbesuch in Liujiaxia, Weiterfahrt mit Charterbus nach Lanzhou und weiter mit dem Nachtzug 1050/1047, Abfahrt Lanzhou 12.56 Uhr

13.03.

 

10.52 Uhr Ankunft in Chengdu, Weiterfahrt mit einem Charterbus nach Qianwei, auf dem Weg dorthin Besichtigung des größten liegenden Buddhas in Leshan, Hotel Qianwei

14.03.

 

Besuch der landschaftlich überaus reizvollen Schmalspurbahn von Shibanxi zu Rapsblüte, Hotel in Qianwei

15.03.

 

Besuch der Schmalspurbahn von Shibanxi, Hotel in Qianwei, optional Übernachtung in Mifengyan

16.03.

 

Besuch der Schmalspurbahn von Shibanxi, Hotel in Qianwei

17.03.

 

Morgens Depotbesuch in Shibanxi, Charterbus nach Chengdu und Weiterfahrt mit Nachtzug 1098 nach Luoyang, Abfahrt Chengdu 14.40 Uhr

18.03.

 

12.47 Uhr Ankunft Sanmenxia, Weiterfahrt mit einem Charterbus zur Schmalspurbahn Yinghao, Hotel Mianchi

19.03.

 

Besuch der Schmalspurbahn Yinghao, Abends Weiterfahrt nach Zhengzhou, Hotel in Zhengzhou

 

18.03.

Flug Europa – Beijing

 

19.03.

Morgens Ankunft in Beijing, Besuch der Verbotenen Stadt in Beijing, Weiterfahrt mit Nachzug K269, Abfahrt Beijing Xi 21.42 Uhr

 

20.03.

05.19 Uhr Ankunft Zhengzhou, Treffen mit der anderen Gruppe

20.03.

20.03.

Besuch der Schmalspurbahn (Ziegeleibahn) Xingyang, Abends Weiterfahrt nach Pingdingshan, Hotel in Pingdingshan

21.03.

21.03.

Streckenaufnahmen vom Dampfbetrieb rund um Pingdingshan und Depotbesuch, Hotel in Pingdingshan

22.03.

22.03.

Streckenaufnahmen um Pingdingshan, Abends Charterbus nach Zhengzhou

22.03.

 

Weiterfahrt mit Nachtzug K180 nach Beijing, Abfahrt 22.16 Uhr

23.03.

 

06.16 Uhr Ankunft in Beijing. Falls es die Zeit bis zum Abflug erlaubt: Tageszimmer in einem Hotel, Rückflug nach Europa, Ankunft in Europa am selben Abend

 

22.03.

Hotel in Zhengzhou

 

23.03.

Morgens Flug nach Kunming, Besuch des Eisenbahnmuseums, Weiterfahrt mit dem Zug K166 von Kunming (Abfahrt 18.05 Uhr) nach Panzhihua, Ankunft 23.37 Uhr, Hotel in Panzhihua

 

24.03.

Besuch der öffentlich zugänglichen Gebiete um das Stahlwerk Panzhihua herum (Reihe SY und Diesellokomotiven), Rückfahrt nach Kunming mit dem Nachtzug 2647, Abfahrt 23.48 Uhr

 

25.03.

06.09 Uhr Ankunft Kunming, Weiterfahrt mit Charterbus nach Kebao (Hobaocun) und Streckenaufnahmen der Meterspurbahn mit doppelt bespannten Zügen auf der Rampe nach Yiliang, am späten Vormittag Weiterfahrt nach Shilin und Besuch des berühmten Steinwaldes (Streckenaufnahmen auf der elektrifizierten Staatsbahnstrecke oder alternativ touristischer Besuch des Steinwaldes), Nachmittags Rückkehr auf die Meterspurstrecke Kunming – Hekou – Hanoi und Streckenaufnahmen zwischen Goujiazi und Dishui sowie in der Schlucht bei Gaoguma nahe Dishui, Hotel in Kaiyuan

 

26.03.

Charterbus für Streckenaufnahmen entlang der spektakulären Meterspurbahn Kunming – Hekou– Hanoi. Besuch des Abschnittes Xiaolongtan – Kaiyuan, besonderes Augenmerk gilt der Schlucht Xiaolongtan – Shiliucun, Hotel in Kaiyuan

 

27.03.

Streckenaufnahmen an der Meterspurbahn südlich von Kaiyuan, wo Züge normalerweise eine Schiebelok erhalten, am späten Nachmittag Weiterfahrt mit unserem Charterbus nach Hekou und Grenzübertritt nach Vietnam, das Visa wird an der Grenze erteilt. Hotel in Lao Cai

 

28.03.

Charterbus um Zugang zu den wenigen Streckenkreuzungen zu erhalten, Streckenaufnahmen auf der Meterspurbahn im Abschnitt Lao Cai - Bao Ha, Abends Rückfahrt zu unserem Hotel in Lao Cai

 

29.03.

Fahrt mit dem “Hard Seater” im einzigen Tageslichtpersonenzug (LC4) von Lao Cai, Abfahrt 09.15 Uhr nach Yen Bai, Ankunft 15.13 Uhr, Weiterfahrt mit einem Charterbus nach Thai Nguyen (ca. vier Stunden), Hotel in Thai Nguyen

 

30.03.

Besuch des Stahlwerkes in Thai Nguyen und Aufnahmen vom Hochofenbereich, dem Depot und anderen Orten mit regulärem Dampfbetrieb auf den Schienen, am Abend haben wir Nachtaufnahmen geplant, Hotel in Thai Nguyen

 

31.03.

07.15 Uhr Chartergüterzug mit einer C-gekuppelten Tenderlok (Reihe 0-3-0, vsl. Nr. 1042 oder 1045) auf der Anschlussstrecke des Stahlwerkes, am späten Morgen dann wieder Beschäftigung mit dem normalen Dampfbetrieb im Stahlwerk bis wir am Nachmittag vsl. erneut einen Chartergüterzug auf die Anschlussbahn schicken. Hotel in Thai Nguyen

 

01.04.

07.00 Uhr Abfahrt unseres Chartergüterzuges mit einer Tenderlok Lok der Klasse 0-3-0 und ca. vier Güterwagen plus Güterzugbegleitwagen (in dem wir mitfahren werden) von Thai Nguyen nach Pho Co (Pho Yen), Ankunft ca. 10.30 Uhr; Weiterfahrt mit einem Charterbus nach Hanoi, optional kleine Stadtrundfahrt in Hanoi (HoChiMinh Mausoleum, Präsidenten Palast, “One Pillar Pagoda” oder Radtour durch die alten Stadtviertel von Hanoi), Hotel in Hanoi

 

02.04.

Rückflug nach Europa

 

03.04.

Morgens Ankunft in Europa

 

01.04.

Hongkong-Option: 17.30 Uhr Transfer zum Bahnhof in Hanoi, Weiterfahrt mit dem internationalen Nachtzug Hanoi – Nanning

 

02.04.

Morgens Ankunft in Nanning und Weiterflug nach Guangzhou, Weiterfahrt mit dem Hochgeschwindigkeitszug D755 nach Hongkong, Abfahrt Guangzhou Dong 14.36 Uhr, Ankunft Hongkong 15.28 Uhr, Hotel in Hongkong

 

03.04.

Besuch des Straßenbahnsystems von Hongkong mit den einmaligen Doppeldecker-Straßenbahnen, Fahrt mit öffentlichen Straßenbahnen, Hotel in Hongkong

 

04.04.

Freier Morgen in Hongkong, am Nachmittag Rückflug von Hongkong nach Europa

 

05.04.

Morgens Ankunft in Europa

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Streckenbeschreibungen

Baotou

Teil 1: Dampf über der Schlucht des Gelben Flusses

Ende 2007 gab es im Stahlwerk Baotou noch über ein Dutzend Mikados der Reihe SY unter Dampf zu erleben. Die interessantesten Fotogelegenheiten finden sich bei den Hochöfen (wo die meisten Züge allerdings Tender voran fahren), im Depot und – natürlich – auf der Schlackehalde. Etwa alle 30 bis 45 Minuten fährt ein Zug zu einer der Schlackehalden. Rot glühende, flüssige Schlacke ergießt sich aus Spezialtransportwagen die großen Halden herunter – ein beeindruckendes Schauspiel. Umweltschutz ist hier noch nahezu unbekannt, es sieht ähnlich aus, wie es in Zentraleuropa vor 100 Jahren der Fall gewesen sein dürfte.

Baiyin

Baiyin liegt in Nähe des Gelben Flusses und befindet sich in dem Gebiet, dass von Lössbergen überzogen ist. Eine der allerletzten Dampfstrecken durch das große Gebiet der Lössberge stellt die hiesige Industriebahn dar. Auf einem längeren Abschnitt kann man von Industrie und Minen nichts sehen, die Strecke führt kurvenreich durch das Lössgebirge. Die Strecke ist steil trassiert, so dass die Güterzüge manchmal sogar liegen bleiben. Auch wenn sie das nicht tun, garantiert die dramatische Steigung ein akustisches Schauspiel erster Güte. Neben den Güterzügen sind auch Personenzüge im Programm der Industriebahn. Der Bahnhof allein ist sehenswert, zwischen Wohnsilos der 70er Jahre und Ziegelhütten, deren Alter sich nicht bestimmen lässt, liegt der Anfangs- bzw. Endpunkt für die Personenzüge. Wir besuchen auch das Depot der Bahn. In der Werkstatt werden auch Hauptuntersuchungen durchgeführt.

Südwestlich von Lanzhou führt eine spektakuläre Lokalbahn durch die Schlucht des Gelben Flusses nach Liujiaxia. Leider gibt es keinen Fahrplan für die wenigen Güterzüge auf dieser Strecke. Sie können nachts oder auch mal einen Tag überhaupt nicht verkehren. Daher haben wir uns entschlossen, auf dieser Strecke einen Sondergüterzug mit der Klasse JS (1’D1’) zu chartern. Zahlreiche Streckenaufnahmen auf dieser grandiosen Strecke sind dadurch möglich. Da andere Reiseveranstalter nicht widerstehen konnten und den exorbitanten finanziellen Forderungen des neuen Chefs der Bahn nachkamen, ist unser Verhandlungsspielraum stark beschränkt. Aus den zwei Möglichkeiten: a) warten bis ein neuer Manager eingesetzt wird, der eventuell einen vernünftigen Preis veranschlagt oder b) jetzt, wo es noch Dampf gibt, zähneknirschend zu zahlen, haben wir uns für b) entschlossen. Denn niemand kann mit Sicherheit sagen, wie lange es dort noch betriebsfähige Dampflokomotiven geben wird. Die Strecke ist so einmalig wie ihr Preis ...

Auf dem Weg nach Shibanxi besuchen wir in Leshan den – so behaupten die lokalen Reiseleiter jedenfalls – größten liegenden Buddha Asiens. Wie dem auch sei, es ist eine beeindruckende Statue, umgeben von Wasser, Parks und kleineren Tempeln.

Shibanxi

Shibanxi (Jiajang Coal Mine): Diese 762 mm-Schmalspurbahn lässt weder von der Landschaft noch von den Zügen her Wünsche offen. Auf den ersten vier Kilometern ist die Strecke elektrifiziert, die restlichen 16 km sehen dagegen reinen Dampfbetrieb. In der Mitte der Strecke gibt es eine Spitzkehre. Tunnel und Doppeltunnel, Reisterrassen, Felswände und Dörfer garantieren Fotomotive in Hülle und Fülle. Die vier Personenzugpaare, davon drei bei Tageslicht, sichern eine ausreichende Zugdichte für Streckenaufnahmen. Eine Verfolgung mit dem Bus ist auf Grund fehlender Straßen nicht möglich, wir werden also zu den Fotostellen (alle 100 Meter eine!) wandern. Beginnen werden wir die Erkundung der Strecke mit einer Zugmitfahrt in den urigsten Wägelchen, die man sich vorstellen kann. Zweiachser ohne Licht und Fensterglas, falls es regnet, kann man mit einer Schiebeblechtafel die Fensteröffnung verschließen ...

Am Morgen fahren wir gegen 6.00 Uhr mit dem Bus nach Shiibanxi, um den ersten Zug nach Xianrenjiao, Abfahrt ca. 7.00 Uhr, zu nehmen. Wir haben für den Aufenthalt auf der Schmalspurbahn Shibanxi nur Kaltverpflegung geplant. Wir empfehlen jedoch wärmstens eine der hausgemachten Nudelsuppen, die in den kleinen Restaurants entlang der Strecke für kleines Geld gereicht werden. Den Tag nutzen wir für Streckenaufnahmen um Caiziba, Xianrenjiao und Mifengyan. Alle Orte sind zu Fuß zu erreichen, da sie nur fünf Kilometer auseinander liegen. Es besteht kein „Gruppenzwang“, jeder kann in der friedlichen Gegend seine Motive selbst natürlich erwandern. Die Rückkehr nach Yuejin erfolgt mit dem Nachmittagszug ca. 15.30 Uhr. Wir fahren nur bis Yuejin, um eine weitere Aufnahme vom Zug bei der Ausfahrt aus Yuejin zu bekommen.

Shibanxi

Als Lokomotiven kommen drei Elloks der Klasse ZL14-7 und vier Dampfloks der bekannten C2-Type zum Einsatz.

Die für 2006 geplante Einstellung dieser herrlichen Bahn ist vom Tisch. Stattdessen plant man, sie zu einer Touristenattraktion zu entwickeln. Daher ist es höchste Zeit, die Bahn zu besuchen, bevor sie nur noch als Touristenspaß verkehrt. Manchmal stellt man schon zwei Touristenwagen in die Züge ein. Die kleine Kohlemine am Ende der Bahn hat die Produktion nach langem Stillstand unter neuen Eigentumsverhältnissen wieder aufgenommen. Damit besteht die Chance, einen der Güterzüge zu erwischen, die meist nach dem ersten Personenzug bergan fahren. An manchen Tagen fahren auch zwei Güterzüge. Die Güterzüge sind auf jeden Fall ohne touristischen Schnickschnack unterwegs.

Während unseres Besuches werden die Rapsfelder in voller Blüte stehen und verzaubern die Landschaft noch zusätzlich.

Xingyang hat eine kurze, mit C2-Dampflokomotiven betriebene Schmalspurbahn. Sie verläuft durch eine von Erosion zerklüftete Landschaft, wodurch sich zahlreiche Motive ergeben. Das herausragende Motiv er Bahn ist aber eine schöne, aus Ziegelsteinen gemauerte Bogenbrücke, die über eine Teichlandschaft (frühere Tongruben) führt.

Xingyang

Die Bahn dient dem Transport von Ton zur Ziegelfabrik in der Stadt. Wenn die Bahn arbeitet, können ca. sechs Zugpaare am Tag beobachtet werden. Oft jedoch gibt es Probleme, die einen regulären Zugverkehr verhindern. Regen zum Beispiel macht es unmöglich, Ton abzubauen. Der Bestand der Bahn ist nach Angaben des Betriebsleiters bis Ende 2007 gesichert, danach sind sowohl die Ziegelei und damit auch die Bahn in ihrem Bestand gefährdet.

Sollte Xingyang nicht fahren, werden wir unseren Aufenthalt in Pingdingshan entsprechend verlängern.

Yinghao ist eine geschäftige Schmalspurbahn, die Kohle zu einer Verladeanlage nahe der Staatsbahn transportiert. Die Strecke führt durch „verdrahtete“ Felder, Leitungen und Masten stehen eigentlich überall. Interessant sind jedoch der Einschnitt vor dem Tunnel und die Strecke von der Mine zum Rangierbahnhof. Die Trasse ist überwiegend in Steigungen verlegt, so dass die meisten Leerzüge unterwegs zum Dampf kochen anhalten müssen. Das Depot der Bahn ist ein besonderer Höhepunkt. Hier werden in einer Feldschmiede Hauptuntersuchung ausgeführt. Überall liegen Dampflokteile herum und stehen schrottreife Maschinen abgestellt. Aber über allem weht die rote Fahne ... Allein dieses Depot macht eine Reise zu dieser Bahn äußerst lohnenswert.

Yinghao

Natürlich gibt es auch hier wieder das Problem mit den Betriebsruhen. Durch Sicherheitsmängel und andere Umstände kann es sein, dass die Mine vorübergehend stillgelegt wird. Dann verkehren natürlich auch keine Züge. Voraussagen lässt sich das nie mit Sicherheit. Allerdings: Das Juwel der Bahn, nämlich das Depot, arbeitet auch bei Betriebsruhe auf der Strecke normal weiter.

Im Oktober 2007 konnte man in Pingdingshan noch vier QJ unter Dampf erleben. Da aber noch 2007 neue Diesellokomotiven erwartet werden, wird bei unserem Eintreffen nur noch mit entsprechendem Glück die Klasse QJ auf der Strecke nach Yüzhou zu erleben sein. Die Kohleminen um Pingdingshan sind durch Eisenbahnen verbunden. Einige von diesen Strecken führen durch die Stadt, andere durch ländliche Gegenden, manche sind sehr steil trassiert und bieten gute Motive. Typische Bergbauhintergründe findet man auf vielen dieser Strecken. Ein morgendlicher Besuch im Depot von Pingdingshan, wenn rund zehn Dampflokomotiven gleichzeitig versorgt werden, ist ebenfalls ein Erlebnis, das man nicht missen sollte. Die Personenzüge (einer war im Oktober 2007 orange, der andere grün) werden mit einer der wenigen SY der Gesellschaft oder einer JS bespannt. Neben den Dampflokomotiven waren im Oktober 2007 bereits fünf Diesellokomotiven im Einsatz, zu denen bald weitere hinzu kommen werden, es ist also auch in Pingdingshan an der Zeit, an den Abschied zu denken.

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Teil 2: Dampf, Meterspur-Diesel und Hongkong Trams: Südchina und Vietnam

Verbotene Stadt in Beijing

Die Verbotene Stadt in Beijing ist der Palast des letzten Kaisers von China. Da man selbst im knappst gefassten Reiseführer über diesen Ort alle Details finden kann, soll hier darauf verzichtet werden.

Xingyang und Pingdingshan siehe oben.

Das Eisenbahnmuseum beherbergt eine betriebsfähige Meterspurlok der Klasse KD55. Leider kann man diese nicht für Aufnahmen auf der Strecke chartern, sofern man nicht kofferweise Geld oder exzellente Beziehungen zur Regierung vorweisen kann. Daher haben wir das Projekt eines Sonderzuges auf der Meterspurbahn aufgegeben.

Das Stahlwerk von Panzhihua setzt neben Diesellokomotiven immer noch die Industriebahnmikados der Klasse SY ein. Da sich die Genehmigungsprozedur zum Betreten des Stahlwerkes als undurchsichtig erweist, annoncieren wir nur die Besichtigung der außerhalb gelegenen Teile des Stahlwerkes, wo die Dampflokomotiven ebenfalls zum Einsatz kommen. Wir arbeiten allerdings an der Genehmigung und rechnen damit, dass wir Zugang erhalten.

Kunming - Kaiyuan - Hekou, südlich von Xiaolongtan, Foto: Thorge Bockhold
Foto: Thorge Bockhold

Die Meterspurbahn von Kunming nach Hanoi wurde durch ein Unwetter auf chinesischer Seite im südlichen Teil teilweise zerstört. Der Personenverkehr wurde danach auf der Gesamtstrecke eingestellt – offiziell zumindest. Aber es gibt immer noch einige lokale Personenzüge oder gemischte Züge (Güterzüge mit Personenbeförderung) für die lokale Bevölkerung. Die in Betrieb verbliebenen Streckenteile sind auf jeden Fall eine Reise wert, die Landschaft wie die Betriebsabwicklung sind sehr sehenswert. Es gibt Steigungen, auf denen die meisten der zahlreichen Güterzüge doppelt bespannt werden müssen, südlich von Kaiyuan werden die Züge dabei meist nachgeschoben während auf der Rampe zwischen Kebao und Yiliang meist Vorspannleistungen mit der Reihe DFH21 anfallen. Auf der noch betriebenen Strecke gibt s neben den großen Steigungen auch noch Tunnel, Schluchten und interessante Brücken (also keine der üblichen chinesischen Betonbrücken) zu sehen. Wir haben damit viel zu tun, wenn wir die schönsten Streckenabschnitte erleben wollen. Der Zugverkehr ist teilweise sehr dicht, oft kommt jede Stunde ein Zug. Da es vielerorts in den Schluchten keinen Straßenzugang gibt, müssen wir teilweise entlang der Strecke zu den besten Positionen laufen – vereinzelt bis zu 3 km. Man kann es auch ruhiger angehen lassen und mit einem der Züge mit Personenbeförderung mitfahren (einer davon ist den ganzen Tag unterwegs!), um die schöne Landschaft zu genießen.

In der Xiaolongtan Schlucht, Foto: Florian Menius
Foto: Florian Menius

Die lokalen gemischten Züge fahren im nördlichen Abschnitt der Strecke zwischen Yiliang und Panxi. Auf dem südwestlichen Abschnitt der Bahn gibt es immer noch einen kurzen Personenzug (Stand Anfang 2007), der am frühen Morgen von Shiping nach Baoxin fährt, dort Kopf macht und den ganzen Weg von Baoxin über Shiping und Kaiyuan nach Xialongtan zurücklegt und am Abend noch nach Kaiyuan zurückkehrt. In der Gegenrichtung fährt er am Morgen von Kaiyuan nach Xialongtan und von dort zurück über Kaiyuan und Shiping nach Baoxin, wo er wiederum am Abend nach Shiping zurückfährt.

Kunming - Kaiyuan - Hekou, südlich von Xiaolongtan, Foto: Thorge Bockhold
Foto: Thorge Bockhold

Der Verkehr wird überwiegend von den Lokomotiven der Klasse DFH21 abgewickelt. Offensichtlich weil man momentan eine Regelspurstrecke baut, die die Meterspurbahn größtenteils ersetzen wird, hat man den Bau der neuen DF21 Dieselloks nach zehn Exemplaren beendet.

Auf der vietnamesischen Seite der Bahn werden wir sowohl Güter- als auch einen Reisezug auf der Meterspurbahn sehen. Wir haben einen vollen Tag für Aufnahmen entlang der Bahn am Roten Fluss geplant. Um die Landschaft zu genießen, werden wir dann mit dem einzigen Tageslicht-Personenzug in Richtung Hanoi fahren. Die Touristenzüge fahren alle bei Dunkelheit über die Strecke entlang des Song Hong – des Roten Flusses.

Das Stahlwerk Thai Nguyen ist der letzte Einsatzort für Dampflokomotiven in Vietnam. Normalerweise werden nur ein bis zwei der normalspurigen C-Tenderloks im Rangierdienst und für die drei Kilometer bis zur Staatsbahnstation eingesetzt. Wir haben eine offizielle Genehmigung für den Besuch des Stahlwerkes einschließlich Fotogenehmigung für den Hochofenbereich und natürlich das Depot. Darüber hinaus haben wir ein Besuch bei Dunkelheit geplant, um arbeitende Dampflokomotiven vor der imposanten Kulisse eines arbeitenden Stahlwerkes auch dann zu erleben. Das Management hat uns versprochen, zumindest zwei Maschinen während unseres Besuches einzusetzen. Wenn wir mehr als elf Teilnehmer sind, werden wir eine dritte Maschine anheizen lassen, die dann in den Rangierplänen der Dieselloks zum Einsatz kommen wird. Es gibt insgesamt noch sechs mehr oder minder betriebsfähige C-Tenderloks im Stahlwerk. Im Stahlwerk sind alle Gleisverbindungen in Meterspur und Normalspur als Dreischienengleis ausgeführt.

Am zweiten Tag chartern wir einen Sondergüterzug, gezogen von einer der C-Tenderlokomotiven.

Thai Nguyen, Foto: Haratour, Hanoi
Foto: Haratour

Dampfkran in  Thai Nguyen, Foto: Haratour, Hanoi
Foto: Haratour

Eine kurzer Besuch in Hanoi gibt uns einen knappen Überblick über die Geschichte der Hauptstadt Vietnams.

Hongkong muss man nicht beschreiben, die quirlige Stadt mit ihrem faszinierenden Einkaufsmöglichkeiten ist wohl jedem bekannt. Eine Besonderheit sind die alten Doppeldecker-Straßenbahnen, die die geschäftigen Straßen von Hongkong durchfahren. Wir werden auf jeden Fall mit der Straßenbahn Teile der Stadt erkunden. Die Star-Fähren, die den Hafen in allen Richtungen queren, sind ebenfalls ein Muss. Da Hongkong keine billige Stadt ist (unser Hotel kostet über 100 Euro pro Nacht), haben wir die Teilnahme an diesem Part als Option angegeben.

Hongkong Tram

Hongkong Victoria

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Foto: Florian MeniusKunming - Kaiyuan, Foto: Florian Menius

Anmerkungen

Auf dem ersten Teil der Reise erwarten wir Morgentemperaturen von nicht unter minus fünf Grad Celsius. Mittags kann es durchaus plus 15 Grad warm werden. Weiter südlich dürfte die Temperatur kaum unter plus fünf Grad sinken, während in Südchina und Vietnam Höchsttemperaturen von plus 25 Grad und darüber zu erwarten stehen. Bitte seien Sie auch auf Tage ohne Sonne oder gar mit Regen vorbereitet. Besonders in der Sichuan-Provinz und in Hanoi kann das Wetter auch schlechter sein.

Auf dieser Reise werden wir lange Strecken mit Zügen zurücklegen. Die Übernacht-Bahnfahrten werden, soweit entsprechende Kapazitäten vorhanden sind, in der 1. Klasse („soft sleeper“ - Vierbettabteile) gebucht. Da wir nicht alle Züge am Ausgangsbahnhof besteigen und das Reservierungssystem der Staatsbahn auf einem Quotensystem basiert, kann nicht für alle Fahrten soft sleeper garantiert werden. In diesem Falle werden wir auf sogenannte „hard sleeper“ zurückgreifen, die in etwa deutschen Liegewagen entsprechen, allerdings meist ohne Abteiltrennung zum Gang hin. Obwohl wir die Tickets weit im Voraus bestellen, erhalten wir sie nach Gutdünken der Eisenbahn erst wenige Tage vor der Abfahrt des Zuges.

Der Meterspurzug in Vietnam ist in der einzigen verfügbaren Klasse, hard seater, gebucht. Wenn das auch nicht unbedingt die bequemste Art des Reisens ist, bietet sie doch den unschätzbaren Vorteil, dass wir bei Tageslicht reisen können.

Die Hotels in den kleineren Städten Chinas bieten oft nur eine mäßige Ausstattung. Lediglich in den großen Städten kann man einen gewissen Komfort erwarten. Einzelzimmer sind gegen Aufpreis buchbar. Einzelzimmer sind auf Zugfahrten nicht erhältlich. Die gecharterten Busse entsprechen dem landesüblichen Standard, der von mitteleuropäischen Vorstellungen abweicht. Wir versuchen, Fußwege zu vermeiden, aber manche Fotostelen lassen sich nur zu Fuß erreichen. Der Aufwand lohnt sich aber sehr, besonders auf der Meterspurbahn und in Shibanxi.

Yinghao

Die Stromversorgung in China (220 V, 50 Hz) ist gesichert. Manchmal benötigt man einen Adapter für die Steckdosen. Sie können Akkus in jedem Hotel aufladen, in den Nachtzügen gibt es jedoch nur vereinzelt Ladestrom. Der Mobilfunkstandard entspricht dem mitteleuropäischen, das Handy von zu Hause funktioniert also auch in China.

Der erste Teil der Reise ist speziell für Foto- und Videografen konzipiert während der zweite Teil etwas entspannter ablaufen wird. Dieser ist für den Eisenbahnfreund mit etwas breiterem Interesse gedacht, der auch kulturelle Besichtigungspunkte schätzt und vielleicht auch seinen Partner mitnehmen möchte (siehe Partnerrabatt). Die Preise beinhalten Vollpension, wobei auf Grund des Zuschnitts der Reise Frühstück und Mittag auch als abgepacktes Essen gereicht werden können. Dafür werden wir am Abend oft richtig tafeln. Getränke sind nicht Bestandteil des Reisepreises.

Die Charterzüge sind ein hoher Kostenfaktor. Während in Liujiaxia die Lokomotiven wohl problemlos unseren Zug befördern können, kann es in Vietnam erforderlich sein, dass eine Diesellok als Schiebelok helfen muss. Bestimmte Bahnen und Strecken können bis zu unserer Reise temporär oder endgültig eingestellt oder verdieselt werden. Damit muss man heutzutage leider rechnen.

Bitte beachten Sie, dass die Hotels, Busse, Züge, eigentlich alles, was uns begegnen wird, keinesfalls EU-konform sind. Deshalb reisen wir ja gerade dorthin. Wir werden in ein Land reisen, in dem Umwelt- und Unfallsschutz nahezu unbekannt sind. Es sei ausdrücklich auf die Gefahren hingewiesen, die durch die Benutzung und den Aufenthalt in der Nähe der Eisenbahnen und anderen Verkehrsmitteln entstehen können. Der Abschluss einer Auslands-Unfallversicherung und der ohnehin wichtigen Auslandskrankenversicherung (nur zehn Euro für ein Jahr Schutz!) wird empfohlen. FarRail Tours haftet in keinem Fall für Unfälle jeglicher Art, Schäden, Verluste etc. FarRail Tours übernimmt keine Haftung für Nachteile, Zusatzkosten oder Folgeschäden die durch Verspätungen von Transportmitteln (Flüge, Züge, Busse etc) entstehen können.

Sicherheitshinweis in der Verbotenen Stadt in Beijing

Wir werden in Hongkong weitgehend den sehr guten – und interessanten – öffentlichen Nahverkehr nutzen als uns dem Risiko auszusetzen, mit einem Carterbus im Stau festzustecken.

Das Visa für Vietnam wird an der Grenze erteilt. Für die Reise nach China benötigt man ein zweifaches Einreisevisa, sofern man den Vietnam-Teil mitmachen möchte. Für Teilnehmer mit deutschem Wohnsitz kann FarRail Tours die Visa für China arrangieren.

Anmeldeschluss: 30.11.2007

Später eingehende Buchungen werden berücksichtigt, sofern die Verfügbarkeit von Flügen und Hotels gegeben ist.

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Preis

Dampf über der Schlucht des Gelben Flusses ab 10 Teilnehmern 3.490 €
China 06. – 23.03.2008 Einzelzimmerzuschlag 340 €
Dampf und Meterspurdiesel in Südchina und Vietnam ab 10 Teilnehmern 3.220 €
China & Vietnam 18.03. – 03.04.2008 Einzelzimmerzuschlag 270 €
Rabatt für mitreisende Freundin/Frau   minus 305 €
Die komplette Reise: Vom Gelben zum Roten Fluss ab 10 Teilnehmern 5,910 €
China & Vietnam 06.03. – 03.04.2008 Einzelzimmerzuschlag 560 €
Rabatt für mitreisende Freundin/Frau   minus 340 €
Hongkong: Doppeldecker-Straßenbahnen und Shopping ab 8 Teilnehmern 1.170 €
China/Hongkong 01.04. – 05.04.2008 Einzelzimmerzuschlag 165 €
Vietnam Land Only (ohne Flug, Lao Cai – Hanoi)   1.060 €
Vietnam 27.03. – 02.04.2008 Einzelzimmerzuschlag 115 €

Minimale Teilnehmerzahl: 10 (pro Teil, außer Hongkong: 8)
Maximale Teilnehmerzahl: 28

Der Preis umfasst:

Nicht enthalten sind:

Shibanxi Schmalspurbahn

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