Im November und Dezember 2022 soll es wiederum nach Pakistan gehen, um auf den landschaftlich sehenswerten Strecken rund um Attock mit den spektakulären Brücken und der historischen Infrastruktur, die fast ausschließlich aus der Zeit der Dampftraktion stammt. Die Aufnahmen hier stammen von der Reise im Dezember 2021.
Die Eisenbahn von Pakistan hat schwere Zeiten hinter sich. Vom Konkurs nicht wirklich erholt, ist die Konkurrenz auf der Straße erdrückend. Nur den knappen finanziellen Mitteln ist es zu verdanken, dass sich bis heute eine Infrastruktur gehalten hat, die noch ganz überwiegend aus der Kolonialzeit stammt. Britische Formsignale, genietete Stahlgitterbrücken, gemauerte Tunnelportale, Bahnhofsgebäude, mechanische Stellwerke, Depots und selbst der Oberbau sind klassische Relikte einer anderswo längst vergangenen Eisenbahnepoche. Einen Modernisierungsschub hat diese Eisenbahn noch nicht erfahren, wobei die Betonung auf dem Wort „noch“ liegt. Denn längst ist Pakistan in den Fokus geostrategischer und machtpolitischer Interessen Chinas gerückt. China plant den Bau einer Eisenbahnverbindung von Ürümqi und Lhasa bis zu den Häfen Karatschis. Ebenso hat China Gwadar, ganz im Westen Pakistans als seine Entwicklungszone deklariert. Am 6. Juni 2020 wurde die Modernisierung der wichtigsten Hauptstrecke Peschawar (Attock) Rawalpindi Lahore Multan Karatschi bekanntgegeben, zweigleisig, kreuzungsfrei und für 160 km/h ausgelegt. China will dieses Projekt; man will sich den Zugriff auf den Hafen am Arabischen Meer und somit dem Indischen Ozean sichern. In einer zweiten Phase soll dann die Parallelstrecke, in einer dritten Phase auch die Verbindung nach Quetta modernisiert, also komplett neu gebaut werden. Der Hauptschwerpunkt unserer Reise, Attock, ist schon in der ersten Phase des Projektes betroffen. Hätten die Chinesen ihre Pläne wie gewollt umsetzen können, wäre Attock bereits 2017 komplett erneuert gewesen. Die Ruhe vor dem Sturm…
Noch sind die Bahnanlagen in Attock und der gesamten Strecken, die auf Attock zulaufen, komplett britisch geprägt und erlauben wunderbare Fotomotive mit der imposanten Indusbrücke, den Bergen und Tunneln. Die Bahnanlagen sind sehr gepflegt und werden mit zahlreichen Eisenbahnern funktionstüchtig gehalten. Die Pakistan Railways setzen noch immer zweiachsige Güterzugwagen ein, die sich hervorragend für einen Fotogüterzug eignen.
Wir haben 2021 fünf Personenwagen und rund 30 Güterwagen in den Zustand von vor 1995 bringen lassen, so dass wir wirklich authentische Züge fahren können.
Wir werden zwei Lokomotiven der Klasse HG/S der Bauart 1’D h2 einsetzen. Diese Lokomotiven waren in Pakistan weit verbreitet und konnten vor Güter- wie Personenzügen angetroffen werden. Ihre letzten Einsatzjahre verbrachten sie im Rangierdienst, weswegen auch einige bis heute überlebt haben.
Die detaillierten Reiseunterlagen mit dem Reiseplan werden den angemeldeten Teilnehmern vor der Reise zugestellt. Die Reise beginnt am 25. November in Rawalpindi, wo die Teilnehmer vom Flughafen (Benazir Bhutto International Airport, Islamabad) abgeholt werden. Wer bis 13 Uhr anreisen kann, kann auf unsere erste Berührung mit der Eisenbahn Pakistans mitkommen: wir werden das Depot Rawalpindi besuchen. Dort stehen eine abgestellte HG/S, und der betriebsfähige Kessel einer SP/S. Wer später eintrifft, wird wie alle anderen vom Flughafen abgeholt und zu unserem Hotel gebracht.
Vom 26.11. bis zum 2.12.2022 werden wir rund um Attock City die wunderschönen Brücken, die historischen Bahnhöfe, die zahlreichen Formsignale und die Tunnel fotografieren. Ebenso ist ein Ausflug an den berühmten Khyber Passe geplant, den wir allerdings mit dem Bus bereisen müssen, weil die Eisenbahn seit über einem Jahrzehnt zerstört ist. Es ist trotzdem sehr eindrucksvoll. Anhalten dürfen wir wahrscheinlich nur in den militärisch gesicherten Forts, weil das Gebiet als sensitiv eingestuft wird und deswegen Touristen als attraktives Ziel betrachtet werden, obwohl in den letzten Jahren bis auf einen Anschlag auf eine Moschee in Peschawar keine Zwischenfälle bekannt geworden sind.
Zum Schluss fahren wir noch nach Lahore und werden die südlich davon gelegene Schmalspurbahn Changa Manga besuchen.
Der Schwerpunkt der Reise liegt aber um den kleinen Bahnknoten Attock City, bis 1978 Campbellpur. Die Hauptstrecke nach Peschawar steht auf der Liste der zuerst neu zu bauenden Strecken, deswegen werden wir hier einen besonderen Fokus auf den besonders fotogenen Abschnitt zwischen Attock City und Jehangira Road legen und diesen Abschnitt bei verschiedenen Lichtverhältnissen mit unterschiedlichen Zugkompoitionen befahren.
Die Verlängerung der Reise nach Quetta über den berühmten Bolan-Pass führt uns in ein sensitives Gebiet, in dem manchmal Extremisten ihr Unwesen treiben. Die finale Genehmigung zur Durchführung dieses Ausfluges steht noch aus. Wir planen, mit dem Nachtexpress von Lahore bis nach Quetta zu fahren. Wir werden auch versuchen, zu einigen Aufnahmen zu kommen. Die Strecke sieht kaum Verkehr, deswegen müssen wir uns bei den Aufnahmen auf die beiden regelmäßig verkehrenden Züge, den Jaffar Express, nach Quetta konzentrieren.
Die zweigleisige Strecke ist besonders im unteren Abschnitt des Anstieges auf die Hochebene und um den Pass selbst herum äußerst fotogen. Sie verläuft in einer stetigen Steigung und durchquert zahlreiche Tunnel mit grandiosen Tunnelportalen (z. B.: https://lh5.googleusercontent.com/p/AF1QipOSABc1mB43kqRVJMzsoyPxxJmZJUYmFs46HxKg=h1440 oder https://lh5.googleusercontent.com/p/AF1QipMy6MXQAiCsNOg7NcnL3iSqxMCeeP_OXlkMEoe9=h1440)
In Quetta steht uns ein gutes Hotel zur Verfügung. Wir werden auch etwas von der Stadt sehen. Sollte es uns erlaubt werden, planen wir auch einen Ausflug zum früheren Startpunkt der berühmten Schmalspurbahn Bostan Zhob. Es gab und gibt immer wieder Pläne zur Reaktivierung oder zum Umbau auf Breitspur, jedoch ist die Wahrscheinlichkeit einer Umsetzung solcher Pläne in dieser dünn besiedelten Gegend äußerst gering.
Peshawar, die Hauptstadt der Provinz Khyber Pakhtunkhwa, liegt strategisch günstig am Zugang zum Khyber-Pass. Bekannt als die älteste durchgehend bewohnte Stadt Zentralasiens ist Peshawar eine Mischung aus vielen Stämmen, Traditionen, Kulturen und Geheimnissen. Die Stadt hat unzählige Invasoren, Eroberer und Kaiser gesehen. Die Bewohner dieser Stadt die legendären Pathans sind als ein kühnes und furchtloses Volk bekannt. Der Qissa Khawani (Geschichtenerzähler) Basar ist der ursprüngliche Basar in der Altstadt, wo sich Karawanen, die hauptsächlich aus Russland und China nach Persien reisten, trafen und Geschichten austauschten und mit ihren Heldentaten prahlten.
Die alte Stadt wurde mit sechzehn Toren umschlossen. Auf der östlichen Annäherung an die Stadt liegt das mächtige Bala Hisar Fort, erbaut von Babar, dem ersten der Mogul-Herrscher. Im Westen liegt das Jamrud Fort, das immer noch als Teil der Verteidigungsanlage genutzt wird. Im Herzen der Stadt liegt die Mahabat Khan Moschee, die 1680 erbaut wurde. Der Architekt versuchte, die mächtige Badshahi-Moschee von Lahore zu kopieren, und baute sechs kleine Minarette zwischen zwei riesige Minarette, die über 33 Meter aufragen.
Der berühmte Khyber-Pass war ein stiller Zeuge von unzähligen Invasoren, Vergnügungssuchenden und Abenteurern, die im Laufe der Jahrhunderte durch sein Tal kamen. Die Straße windet sich durch ein Stammesgebiet, vorbei am Jamrud-Fort, und führt 50 km weiter nach Westen. Der Pass endet an der Torkham-Grenze zwischen Pakistan und Afghanistan, vorbei am Schmugglerbasar Landi Kotal, der sich auf einer Höhe von über 1.000 Metern über dem Meer befindet. Die Fahrt über Baab-e-Khyber hinaus ist nur mit Genehmigung der Regierungsbehörden möglich.
Lahore ist eine 11-Millionen-Stadt, nach Karachi die zweitgrößte Pakistans und von der Bevölkerungszahl her steht sie weltweit an 26. Stelle. Sie hat eine uralte Geschichte und wechselte im Laufe der Jahrtausende mehrfach die Herrscher. Sie ist die wirtschaftliche Hochburg und kulturelle Hauptstadt des Punjubs. Viele beeindruckende Bauwerke haben die Jahrhunderte überdauert und sind Besuchern zugänglich.
Alle von uns geplanten Strecken sind noch mit Formsignalen ausgestattet, die auch noch in Betrieb sind. Obwohl die Anlagen gut gewartet sind, kann man das vom Oberbau nicht immer sagen. Dieser ist meist mit Betonschwellen, die oft im Schotter verschwinden oder vom Gras überwuchert sind, teilweise aber noch auf Holz- oder alten Stahlschwellen verlegt. Die neue Schwellen-Bauart mit Betonklötzen, die mit einer Stahlstrebe auf Abstand gehalten werden, ist nur selten anzutreffen.
Die Reise beginnt auf der nicht elektrifizierten, zweigleisigen Hauptstrecke von Rawalpindi nach Nordwesten. Diese Hauptstrecke liegt im Fokus der Modernisierungsbestrebungen, sollte aber bis zu unserem Reiseantritt noch keine Baustelle sein. Derzeit sind noch Formsignale und teilweise auch Telegrafenleitungen zu finden.
Die drei auf Attock zulaufenden Strecken stellen sich noch immer fast genauso so dar, wie um 1940. Die neue Indusbrücke wurde 1929 eingeweiht, und das war gute britische Wertarbeit, denn sie steht heute noch. Die Anlagen sind zwar betagt, aber gepflegt und funktionstüchtig. Das Gras zwischen den Gleisen wird von biologischen Rasenmähern kurz gehalten, die Gleitstücke der Weichen werden mit Altöl geschmiert und über den gesamten Bahnhof ziehen sich die Stellstangen für die Formsignale, die alle drei Strecken sichern, und die Weichen. Auf der Nord-Süd-Strecke Peschawar Attock Basal Jn. werden zwei Gebirgsausläufer und mehrere fotogene, genietete Stahlgitterbrücken überquert. Die größte und imposanteste Brücke ist die 1929 neu gebaute Brücke über den Indus in Attock Khurd, aber auch die Brücke über den Zuflüsse zum Indus über den Fluss Haro ist beeindruckend. Auch die Brücken über die Zuflüsse des Haro über den Nandana Kas und den aufgestauten Shakadara führen über teils tief eingeschnittene Flusstäler.
Das Streckenprofil ist teilweise recht anspruchsvoll. Der höchste Punkt, den wir befahren werden, liegt über 600 Meter, der niedrigste nicht einmal 300 Meter über dem Meeresspiegel. Oft gibt es aber auch flachere Abschnitte in landwirtschaftlich genutzter Umgebung mit den typischen kleinen Feldern und Dörfern.
Auch wenn wir teilweise durch menschenleere Berglandschaften fahren werden: Pakistan ist dicht besiedelt. Es werden sich damit auch Motive mit den Menschen und Lokalkolorit ergeben.
Pakistan ist 1947 aus der Aufteilung des Indischen Subkontinents entstanden und seit 1956 eine Islamische Republik. Das Land war von schweren und lang anhaltenden Konflikten gezeichnet, wie den blutigen Bevölkerungsaustausch gleich nach seiner Gründung, den Konflikt mit Indien um Kashmir oder die Abspaltung Ostpakistans 1971 (heute Bangladesh). Trotz aller Probleme sind die allermeisten Pakistanis überaus gastfreundlich. Besucher werden stets mit größtem Interesse und Respekt behandelt, ihnen werden Unkenntnis der religiösen und gesellschaftlichen Sitten gerne nachgesehen, ihnen werden auch im Ramadan Getränke und Speisen gereicht, so dass es dem weltgewandten Reisenden fast schon peinlich wird. Einerseits kann man schwerlich ablehnen, andererseits weiß man darum, dass sich bestimmte Dinge im Islam nicht ziemen. Sollte man sich allerdings nicht als Gast, sondern als Verfechter einer imperialen Großmachtpolitik oder religiöser Eiferer herausstellen, kann die Gastlichkeit in Ablehnung umschlagen.
Bei meinen letzten drei Besuchen zwischen 2019 und 2021 fand ich immer ein friedliches und sich positiv entwickelndes Pakistan vor. Aber das könnte mit der Perspektive von meinen Besuchen in den 1990er Jahren zu tun haben. Der westliche Besucher, der nie Länder wie Nepal, Indien oder Bangladesh bereist hat, könnte das Land als sehr anstrengend empfinden. Medizinische Versorgung, Umweltschutz, Bildungsstand und Verkehrswesen sind verglichen mit Europa, Amerika und den meisten Teilen Asiens auf einem niedrigen Entwicklungsstand. Und dennoch, gefragt, worüber sich meine Gesprächspartner am meisten Sorgen machen, kam immer wieder die Antwort: die globale Erwärmung mit all ihren Folgen! Terrorismus oder Seuchen wie Malaria und die nur noch hier und in Afghanistan vorkommende Kinderlähmung, also Dinge, über die sich der klassische, wenig gereiste Bürger der westlichen Hemisphäre allergrößte Sorgen macht, wurden nie genannt. Aber tatsächlich ist auch hier wie in vielen anderen Ländern der Welt Terrorismus fast vernachlässigbar, hingegen der Straßenverkehr die Todesursache Nummer eins für plötzliches Ableben. Der Straßenverkehr Pakistans ist für den gemeinen Europäer ein quirliges, hupendes, gefährliches Durcheinander. Man fährt gerne schnell, wo immer es die Verhältnisse zulassen. Die Gefahr, im Straßenverkehr zu Schaden zu kommen, kann aber stark minimiert werden, wenn man sich umsichtig verhält. Ohnehin sind wir in einem Reisebus, nicht nur verglichen mit einem Mopedfahrer, kaum gefährdet. Die meisten Leute neigen ohnehin dazu, Risiken stark überzubewerten, wenn sie ihnen unbekannt erscheinen. Malariaprophylaxe ist in unseren Reisegebiet im November/Dezember aus unserer Sicht nicht notwendig. Dagegen werden oft Impfungen gegen Hepatitis A, Polio (Kinderlähmung), Typhus und teilweise auch Cholera empfohlen. Allerdings sind die Übertragungswege fast ausschließlich verunreinigte Nahrung und Trinkwasser. Man kann sich also schützen.
Man sollte auf sauberes Wasser und Essen achten was heißt, nicht das Wasser aus der Wasserleitung, sondern Trinkwasser trinken. Bier gibt auch in Pakistan, von einer eigenen Brauerei. Gegenüber dem Gebräu aus den 1990er Jahren ist dieses Bier sogar gut trinkbar. Es ist allerdings schwer erhältlich und darf nicht in der Öffentlichkeit konsumiert werden. Wir werden immer einen Biervorrat in einer Kühlbox mitführen. Die Büchse kostet allerdings um die 4 Euro! Der Seltenheitswert ist eben auch zu bezahlen. Die pakistanische Küche bietet viele Reis- und Gemüsegerichte und ist teilweise scharf gewürzt. Gemüse- (oft Linsen oder Erbsen) und Fleischcurry-Gerichte sind ebenso beliebt wie Fladenbrote meist aus Weizen, die Naan (mit Hefe gebacken), Roti (ohne Hefe) und besonders Chapati.
Wir werden auf der Reise dafür sorgen, dass wir keine Probleme mit den Speisen haben und haben einen mit Touristen vertrauten Koch mit dabei, der auf unser Wohlergehen achten wird.
Die Energieversorgung in Pakistan ist schwierig und hängt ganz wesentlich von Ölimporten ab. Es kann zu Stromausfällen kommen. Die Hotels haben jedoch ein Notstromaggregat.
Die Hotels sind ein Kapitel für sich. Gute Hotels mit westlichem Standard findet man meist nur an Touristenhochburgen oder in den großen Städten. Attock ist aber keine große Stadt. Die nächsten wirklich guten Hotels in der Nähe von Attock sind in Peshawar zu finden. Die Fahrt von Peshawar über die Autobahn nach Attock dauert aber ca. zwei Stunden, nach Rawalpindi geht es kaum schneller. In Attock selbst gibt es Hotels, aber bis auf eines sind sie nur als nicht zumutbar einzustufen. Aber aus Sicherheitsgründen dürften wir das eine brauchbare Hotel nicht nutzen. Die örtliche Polizei sagt, dass man unsere Sicherheit nur zwischen 4 Uhr morgens und 22 Uhr gewährleisten könne. Deswegen werden wir nicht in Attock selbst übernachten, sondern eine andere Lösung anbieten: Wir schlafen die Hälfte der Nächte der Reise in Schlafwagen (A/C-Sleeper, Pakistans beste Schlafwagenklasse) und in Salonwagen (Aufpreis beachten!) Wir werden die Schlafwagen abends besteigen und dann auf der Fahrt zu einem ruhigen Abstellplatz zu Abend essen. Duschgelegenheiten sind einige vorhanden. Wir werden zwischendurch auch immer wieder in einem Fünf-Sterne-Hotel absteigen. Die Schlafwagen haben aber recht gute Betten, in denen man ziemlich gut schlafen kann. Da nachts nicht viel los ist auf der Eisenbahn, kann hat man auch keine größere Geräuschkulisse zu befürchten. Das Bettzeug kaufen wir selbst neu um sicherzustellen, dass es wirklich blütenrein sauber ist.
Unser Charterbus wird unserem Zug oftmals folgen, jedoch sind Straße und Bahn insbesondere in den Bergen weit auseinander. Wir fahren daher meist mit dem Zug, wobei auch Güterwagen zum Einsatz kommen. Eine Leiter und Sitzgelegenheiten sind vorhanden.
Die Pakistan Railways leiden unter Verspätungen aus allen möglichen Ursachen, die wir nicht beeinflussen können. Wir müssen den Regelzügen Vorrang gewähren. Auf Grund des hoffnungslos veralteten Zugmeldesystems kann es passieren, dass wir lange in einem Bahnhof auf den verspäteten Zug warten müssen, und niemand kann sagen, wann dieser denn nun kommt. Es ist also mit längeren Wartezeiten aus betrieblichen Gründen zu rechnen. Dazu kommen technische Unzulänglichkeiten. Unsere Lokomotiven pfeifen auf dem letzten Loch, und es ist nicht absehbar, ob die Zeit und die Ressourcen reichen, diesen Zustand so zu verbessern, dass wir eine gewisse Zuverlässigkeit der Lokomotiven erreichen. Zudem ist das Bremssystem anfällig. Es kann dauern, bis eine undichte Stelle gefunden wurde. Strahlpumpen, Überhitzerelemente, Heiz- und Rauchrohre, Stopfbuchsen, auch die Reglerstopfbuchse und andere Dinge können Probleme bereiten. Möglicherweise müssen wir an einigen Tagen das Programm auf das Machbare kürzen oder auf eine Ersatzlok warten. Es wird wie üblich also nichts zugesichert, außer, dass wir alles daran setzen werden, dass wir jeden Tag einige schöne Aufnahmen bekommen und ansonsten eine gute Zeit haben. Noch einmal zum wirklichen Verständnis: sowohl aus technischen als auch aus betrieblichen oder anderen Gründen ist es möglich, dass bestimmte Teile des Reiseplanes nicht oder nicht wie geplant und gewünscht durchgeführt werden können und kompensationslos, also ohne die Möglichkeit, Geld zurückzuzahlen oder eine adäquate Ausgleichsmöglichkeit anzubieten, ausfallen können.
Charterbusse (Coaster, 22 Sitze), Züge, Unterkünfte usw. entsprechen dem Standard unseres Gastlandes und können von mitteleuropäischen Vorstellungen deutlich abweichen. Wir versuchen, lange Wege zu Fuß zu vermeiden, manchmal aber sind diese die einzige Möglichkeit, zu einem Aussichtspunkt oder einem Fotomotiv zu gelangen. Die Reise ist besonders für Fotografen und Videofilmer zugeschnitten, die Erzielung guter fotografischer Ergebnisse hat Vorrang vor einem ausgiebigen Frühstück im Hotel. Das Frühstück kann abgepackt sein, das Mittag wenn nötig entfallen oder durch einige Nüsse, Bananen oder Orangen ersetzt werden. Die Essenszeiten richten sich nach unseren Zügen. Mit der Ausnahme von Trinkwasser sind Getränke nicht im Reisepreis enthalten.
Bitte beachten Sie, dass die Hotels, Busse, Züge, eigentlich alles, was uns begegnen wird, keinesfalls EU-konform sind. Deshalb reisen wir ja gerade dorthin. Wir werden in ein Land reisen, in dem Umwelt- und Unfallschutz nahezu unbekannt sind. Es sei ausdrücklich auf die Gefahren hingewiesen, die durch die Benutzung und den Aufenthalt in der Nähe der Eisenbahnen oder im Straßenverkehr entstehen können. Benutzen Sie immer Ihren gesunden Menschenverstand, wenn Sie Straßen und Bahngleise überqueren. Wenn Sie sich nicht auf dunklen Straßen in der Nacht orientieren können, nehmen Sie eine ausreichend starke Taschenlampe mit. Der Abschluss einer Auslands-Unfallversicherung und der ohnehin wichtigen Auslandskrankenversicherung wird empfohlen. Weder die Staatsbahn, der örtliche Veranstalter noch FarRail Tours haften Fall für Unfälle jeglicher Art, Schäden, Verluste oder Unannehmlichkeiten, Mehrkosten, die z. B. aus notwendigen Umbuchungen oder Verspätungen einzelner Verkehrsträger entstehen können und ähnliche Nachteile.
Die lokale Währung (pakistanischen Rupie) werden wir auf der Reise kaum brauchen. Vom Kaufen von Essbaren bei den lokalen Händlern und Straßenrestaurants wird (aus eigener, leidvoller Erfahrung) abgeraten. Wir werden auch für die Hungrigen unter uns genügend zum Essen dabei haben.
Bitte nehmen Sie auch Winterkleidung mit. Es kann nachts durchaus auch einmal unter Null Grad kalt werden. Allerdings können wir am Nachmittag auch deutlich über 20 Grad plus erleben, zumindest in Lahore und südlich davon. Nur an Regentagen steigt die Temperatur oft nicht über 15 Grad an.
Wir werden fast überall Sicherheitspersonal dabei haben. Nicht, weil Pakistan so gefährlich wäre, sondern weil die örtlichen Behörden unbedingt vermeiden möchten, dass uns etwas zustößt, was negative Schlagzeilen machen könnte oder dem zarten Pflänzchen Tourismus schaden könnte. Darüber hinaus: weil die Menschen in den ländlichen Gegenden Pakistans unwahrscheinlich scharf darauf sind, fotografiert zu werden und auch selbst zu fotografieren. Die Wachmänner können dann Handy haltende Zugfotografen freundlich aus unserem Fotobereich herauskomplimentieren. Wildes Herumschreien „Ey aus dem Bild“ kann nämlich genau die entgegen gesetzte der gewünschten Reaktion auslösen.
Insgesamt haben wir seitens unseres Reiseveranstalters acht Mann Personal für unsere Gruppe, damit alles zu unserer Zufriedenheit abläuft und (fast) kein Wunsch unerfüllt bleibt. Das hat natürlich seinen Preis, aber wir wollen sicherstellen, dass sich jeder in einem für ihn möglicherweise fremden Land wohl fühlt.
Pakistan | ||
Breitspurdampf und Formsignale | 28 bis 49 Teilnehmer | 4.720 Euro |
27.11.2024 08.12.2024 | Einzelzimmerzuschlag | 785 Euro |
Anmeldeschluss: 20.09.2024 | ||
Diesel am Bolan-Pass | 11 bis 22 Teilnehmer | 1.970 Euro |
07.12.2024 12.12.2024 | 6 bis 10 Teilnehmer | 2.260 Euro |
Einzelzimmerzuschlag | 330 Euro | |
Anmeldeschluss: 01.09.2024 |
Im Preis enthalten
Nicht eingeschlossen sind
Alle Aufnahmen © Bernd Seiler
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