Die Eisenbahn von Pakistan hat schwere Zeiten hinter sich. Vom Konkurs nicht wirklich erholt, ist die Konkurrenz auf der Straße erdrückend. Nur den knappen finanziellen Mitteln ist es zu verdanken, dass sich bis heute eine Infrastruktur gehalten hat, die noch ganz überwiegend aus der Kolonialzeit stammt. Britische Formsignale, genietete Stahlgitterbrücken, gemauerte Tunnelportale, Bahnhofsgebäude, mechanische Stellwerke, Depots und selbst der Oberbau sind klassische Relikte einer anderswo längst vergangenen Eisenbahnepoche. Einen Modernisierungsschub hat diese Eisenbahn noch nicht erfahren, wobei die Betonung auf dem Wort noch liegt. Denn längst ist Pakistan in den Fokus geostrategischer und machtpolitischer Interessen Chinas gerückt. China plant den Bau einer Eisenbahnverbindung von Ürümqi und Lhasa bis zu den Häfen Karatschis. Ebenso hat China Gwadar, ganz im Westen Pakistans als seine Entwicklungszone deklariert. Am 6. Juni 2020 wurde die Modernisierung der wichtigsten Hauptstrecke Peschawar (Attock) Rawalpindi Lahore Multan Karatschi bekanntgegeben, zweigleisig, kreuzungsfrei und für 160 km/h ausgelegt. China will dieses Projekt; man will sich den Zugriff auf den Hafen am Arabischen Meer und somit dem Indischen Ozean sichern. In einer zweiten Phase soll dann die Parallelstrecke, in einer dritten Phase auch die Verbindung nach Quetta modernisiert, also komplett neu gebaut werden. Der Hauptschwerpunkt unserer Reise, Attock, ist schon in der ersten Phase betroffen. Hätten die Chinesen ihre Pläne wie gewollt umsetzen können, wäre Attock bereits 2017 komplett erneuert gewesen. Die Ruhe vor dem Sturm ...
Noch sind die Bahnanlagen in Attock und der gesamten Strecken, die auf Attock zulaufen, komplett britisch geprägt und erlauben wunderbare Fotomotive mit der imposanten Indusbrücke, den Bergen und Tunneln. Die Bahnanlagen sind sehr gepflegt und werden mit zahlreichen Eisenbahnern funktionstüchtig gehalten. Die Pakistan Railways setzen noch immer zweiachsige Güterzugwagen ein, die sich hervorragend für einen Fotogüterzug eignen. Bei den Personenwagen muss man farblich etwas nachhelfen, aber auch das lässt sich machen.
Wir werden zwei Lokomotiven der Klasse HG/S der Bauart 1’D h2 einsetzen. Diese Lokomotiven waren in Pakistan weit verbreitet und konnten vor Güter- wie Personenzügen angetroffen werden. Ihre letzten Einsatzjahre verbrachten sie im Rangierdienst, weswegen auch einige überlebt haben.
Da die Reise bereits vor der Veröffentlichung eine Warteliste hat, kann hier auf Details verzichtet werden. Der detaillierten Reiseunterlagen mit dem Reiseplan werden den angemeldeten Teilnehmern vor der Reise zugestellt. Die Reise beginnt am 2. Dezember in Rawalpindi, wo die Teilnehmer vom Flughafen (Benazir Bhutto International Airport, Islamabad) abgeholt werden. Um 13 Uhr werden wir mit einem Charterbus nach Peschawar weiter fahren. Vom 3. bis zum 10. Dezember werden wir ein interessantes Programm mit authentischen Sonderzügen auf historischer Infrastruktur und auf der Schmalspurbahn Changa Manga genießen, bevor der Rückflug am 11. Dezember vom internationalen Flughafen in Lahore gebucht werden kann. Im Anschluss bieten wir eine touristische Reise an, denn Pakistan hat noch viel mehr zu bieten, als nur eine tolle Eisenbahn.
Datum |
Reiseplan |
30.11. |
Flug nach Islamabad |
01.12. |
Morgens Ankunft in Islamabad, Abholung vom Flughafen und Transfer nach Peshawar. Nach etwa dreistündiger Fahrt erreichen wir das Fünf-Sterne-Hotel Pearl Continental. Am Nachmittag werden wir die Stadt erkunden. Die Tour durch die Stadt beinhaltet das Peshawar Museum, das Schätze aus der Gandhara-Zeit beherbergt. Weiter geht es zum Qissa Khawani Basar, der Mahabat Khan Moschee, dem Chowk Yadgar und dem Balar Hisar Fort. |
02.12. |
Nach dem Frühstück unternehmen wir einen Halbtagesausflug nach Baab-e-Khyber (Jamrud), von wo aus der historische Khyber-Pass nach Afghanistan führt. Für den weiteren Besuch des Khyber-Passes ist eine Genehmigung erforderlich, die im Voraus von den Behörden eingeholt wird, aber kurzfristig auch zurückgezogen werden kann. Zurück in Peshawar besuchen wir die Gor Gathri Karawanserei, die Sethi Straße mit ihren alten Häusern und den Cunningham Uhrenturm. Abends Treffen mit der Eisenbahngruppe. |
3.12.-10.12. |
Eisenbahnprogramm zwischen Peshawar, Attock City, Basal und Rawalpindi. Unser Hauptstützpunkt wird Attock City sein. |
11.12. |
Nach dem Frühstück Fahrt von Lahore nach Islamabad, wir erkunden die jahrhundertealte Stadt Lahore mit einigen Höhepunkten wie das Fort (1566, Weltkulturerbe) mit dem Alamgiri-Tor, die berühmte Badshahi-Moschee (1671), die ummauerte Stadt mit dem Delhi-Tor, die Wazir-Khan-Moschee (1634), den Thron von Jahangir und das Haveli (Haus) von Nau Nihal Singh (ca. 1835). Dann geht es weiter nach Islamabad, eine Fahrt von 6 bis 7 Stunden. Unterwegs halten wir in Khewra bei den berühmten Salzminen, die zweitgrößten Salzminen der Welt. Wir werden entweder ein Lunchpaket mitnehmen oder in einem lokalen Restaurant zu Mittag essen. Wir fahren weiter nach Rawalpindi zu unserem Hotel, dem Pearl Continental Hotel. |
12.12. |
Am Morgen Transfer zum internationalen Flughafen Islamabad und einstündiger Flug nach Gilgit. Nach der Ankunft fahren wir auf dem Karakorum Highway nach Karimabad. Unterwegs legen wir am Rakaposi Aussichtspunkt zum Mittagessen einen Zwischenstopp mit herrlichem Blick auf den Rakaposhi Peak (7.788m) ein. Nach dem Mittagessen fahren wir weiter nach Karimabad, wo sich unser Hotel befindet. Nachmittags Besuch des lokalen Basars, Abendessen in einem lokalen Restaurant. |
13.12. |
Nach dem Frühstück besichtigen wir das Baltit Fort, dann fahren oder wandern wir zum Dorf Altit und besuchen das über 900 Jahre alte Altit Fort. Wir werden in einem lokalen Restaurant zu Mittag essen, am Nachmittag fahren wir weiter nach Gulmit mit Zwischenstopp am Attabad See, auch bekannt als Gojal See. Nach der Ankunft, Transfer zum Hotel. Am Nachmittag erkunden wir das Dorf oder genießen einfach die Aussicht auf die Gebirgszüge von Passu vom Hotelgelände aus. |
14.12. |
Nach dem Frühstück fahren wir nach Sost, der letzten Stadt Pakistans vor der chinesischen Grenze; unterwegs halten wir am Batura-Gletscher-Aussichtspunkt, von wo aus wir einen herrlichen Blick auf den Batura-Gletscher und den Shishper Peak (7.611m) haben. Weiterfahrt nach Sost, Besuch des örtlichen Basars, Mittagessen in Sost und Rückfahrt nach Gulmit. Auf dem Rückweg halten wir im Glacier Breeze Restaurant, das für seinen Aprikosenkuchen berühmt ist, und trinken einen Kaffee oder Tee. Danach besichtigen wir die Hängebrücke von Passu, bevor wir zu unserem Hotel in Gulmit zurück fahren |
15.12. |
Nach dem Frühstück im Hotel fahren wir über den berühmten Karakoram Highway nach Gilgit. Unterwegs halten wir noch einmal am Rakaposhi-Aussichtspunkt für eine Tasse Tee oder ein Mittagessen mit Blick auf den Rakaposhi Gipfel. Nach dem Mittagessen fahren wir nach Gigit, Sightseeing in Gilgit. |
16.12. |
Nach dem Frühstück Transfer zum Flughafen Gilgit, um nach Islamabad zu fliegen. Nach der Ankunft Transfer zum Hotel, um sich etwas auszuruhen und anschließend die Altstadt von Rawalpindi zu besuchen. Wir besuchen die St. Paul’s Church Rawalpindi, die 1908 mit Hilfe der Church of Scotland gegründet wurde. Wir spazieren durch den bunten Basar in Rawalpindi, abends zurück zum Hotel zum Abendessen. Später Fahrt zum internationalen Flughafen Islamabad, Rückflug nach Hause. |
17.12. |
Rückflug nach Hause |
Der Schwerpunkt der Reise liegt um den kleinen Bahnknoten Attock City, bis 1978 Campbellpur. Die Hauptstrecke nach Peschawar steht auf der Liste der zuerst neu zu bauenden Strecken, deswegen werden wir hier einen besonderen Fokus auf den besonders fotogenen Abschnitt zwischen Attock City und Jehangira legen und diesen Abschnitt bei verschiedenen Lichtverhältnissen befahren.
Alle von uns geplanten Strecken sind noch mit Formsignalen ausgestattet, die auch noch in Betrieb sind. Obwohl die Anlagen gut gewartet sind, kann man das vom Oberbau nicht immer sagen. Dieser ist meist mit Betonschwellen, die oft im Schotter verschwinden oder vom Gras überwuchert sind, teilweise aber noch auf Holz- oder alten Stahlschwellen verlegt. Die neue Bauart mit Betonklötzen, die mit einer Stahlstrebe auf Abstand gehalten werden, ist nur selten anzutreffen.
Die Reise beginnt auf der nicht elektrifizierten, zweigleisigen Hauptstrecke von Rawalpindi nach Nordwesten. Diese Hauptstrecke liegt im Fokus der Modernisierungsbestrebungen, sollte aber bis zu unserem Reiseantritt noch keine Baustelle sein. Derzeit sind noch Formsignale und teilweise auch Telegrafenleitungen zu bewundern.
Die drei auf Attock zulaufenden Strecken stellen sich noch immer fast genauso so dar, wie um 1940. Die neue Indusbrücke wurde 1929 eingeweiht, und das war gute britische Wertarbeit, denn sie steht heute noch. Die Anlagen sind zwar betagt, aber gepflegt und funktionstüchtig. Das Gras zwischen den Gleisen wird von biologischen Rasenmähern kurz gehalten, die Gleitstücke der Weichen werden mit Altöl geschmiert und über den gesamten Bahnhof ziehen sich die Stellstangen für die Formsignale, die alle drei Seiten sichern. Auf der Nord-Süd-Strecke Peschawar Attock Basal Jn. werden zwei Gebirgsausläufer und mehrere fotogene, genietete Stahlgitterbrücken überquert. Die größte und imposanteste Brücke ist die 1929 neu gebaute Brücke über den Indus in Attock Khurd, aber auch die Brücke über den Zuflüsse zum Indus über den Flüsse Haro ist beeindruckend. Auch die Brücken über die Zuflüsse des Haro über den Nandana Kas und den aufgestauten Shakadara führen über teils tief eingeschnittene Flusstäler.
Das Streckenprofil ist teilweise recht anspruchsvoll. Der höchste Punkt, den wir befahren werden, liegt über 600 Meter, der niedrigste unter 300 Meter über dem Meeresspiegel. Oft gibt es aber auch flachere Abschnitte in landwirtschaftlich genutzter Umgebung mit den typischen kleinen Feldern und Dörfern.
Auch wenn wir teilweise durch menschenleere Berglandschaften fahren werden: Pakistan ist dicht besiedelt. Es werden sich damit auch Motive mit den Menschen und Lokalkolorit ergeben.
Peshawar, die Hauptstadt der Provinz Khyber Pakhtunkhwa, liegt strategisch günstig am Zugang zum Khyber-Pass. Bekannt als die älteste durchgehend bewohnte Stadt Zentralasiens ist Peshawar eine Mischung aus vielen Stämmen, Traditionen, Kulturen und Geheimnissen. Die Stadt hat unzählige Invasoren, Eroberer und Kaiser gesehen. Die Bewohner dieser Stadt die legendären Pathans sind als ein kühnes und furchtloses Volk bekannt. Der Qissa Khawani (Geschichtenerzähler) Basar ist der ursprüngliche Basar in der Altstadt, wo sich Karawanen, die hauptsächlich aus Russland und China nach Persien reisten, trafen und Geschichten austauschten und mit ihren Heldentaten prahlten.
Die alte Stadt wurde mit sechzehn Toren umschlossen. Auf der östlichen Annäherung an die Stadt liegt das mächtige Bala Hisar Fort, erbaut von Babar, dem ersten der Mogul-Herrscher. Im Westen liegt das Jamrud Fort, das immer noch als Teil der Verteidigungsanlage genutzt wird. Im Herzen der Stadt liegt die Mahabat Khan Moschee, die 1680 erbaut wurde. Der Architekt versuchte, die mächtige Badshahi-Moschee von Lahore zu kopieren, und baute sechs kleine Minarette zwischen zwei riesige Minarette, die über 33 Meter aufragen.
Der berühmte Khyber-Pass war ein stiller Zeuge von unzähligen Invasoren, Vergnügungssuchenden und Abenteurern, die im Laufe der Jahrhunderte durch sein Tal kamen. Die Straße windet sich durch ein Stammesgebiet, vorbei am Jamrud-Fort, und führt 50 km weiter nach Westen. Der Pass endet an der Torkham-Grenze zwischen Pakistan und Afghanistan, vorbei am Schmugglerbasar Landi Kotal, der sich auf einer Höhe von über 1.000 Metern über dem Meer befindet. Die Fahrt über Baab-e-Khyber hinaus ist nur mit Genehmigung der Regierungsbehörden möglich.
Lahore ist eine 11-Millionen-Stadt, nach Karachi die zweitgrößte Pakistans und von der Bevölkerungszahl her steht sie weltweit an 26. Stelle. Sie hat eine uralte Geschichte und wechselte im Laufe der Jahrtausende mehrfach die Herrscher. Sie ist die wirtschaftliche Hochburg und kulturelle Hauptstadt des Punjubs. Viele beeindruckende Bauwerke haben die Jahrhunderte überdauert und sind Besuchern zugänglich.
Die Khewra-Salzminen sollen 320 v. Chr. von Alexander dem Großen entdeckt worden sein, es gibt aber Berichte, die viel weiter zurückreichen. Im Jahr 1872 erschlossen die Briten das Bergwerk und modernisierten den Bergbau. 1930 begannen sie mit dem Aufbau eines Grubenbahn-Systems. Die elektrischen Grubenloks aus dieser Zeit stehen auch heute noch im Einsatz. Seit den späten 1990er Jahren wurde der Tourismus wichtig, und das Bergwerk sieht nun etwa eine Viertelmillion Besucher pro Jahr. Khewra ist auch für seine steigungsreiche Eisenbahnverbindung von Malakwal bekannt, die bis in die frühen 1990er Jahre mit Dampf betrieben wurde. In den letzten Jahren wurde der Bahnhof durch einen Spender renoviert. Die Stichstrecke nach Dandot wurde aufgegeben.
Im Himalaya folgen wir der Straße nach China, dem berühmten Karakorum-Highway. Die Grenzen sind umstritten, aber seit mehreren Jahrzehnten stabil. Die Täler sind dünn besiedelt, während die Berge majestätisch über allem thronen. Die Temperaturen können weit unter den Gefrierpunkt fallen, in manchen Nächten unter minus 20 °C. Aber die Winterluft kann fantastisch klar sein, mit tiefblauem Himmel und schneebedeckten Bergen. Aufgrund von witterungsbedingten Einschränkungen des Flugverkehrs können unsere geplanten Flüge ausfallen. Dann werden wir die etwa 600 km mit dem Bus zurücklegen.
Pakistan ist 1947 aus der Aufteilung des Indischen Subkontinents entstanden und seit 1956 eine Islamische Republik. Das Land ist von schweren und lang anhaltenden Konflikten gekennzeichnet, wie den blutigen Bevölkerungsaustausch gleich nach seiner Gründung, den Konflikt mit Indien um Kashmir oder die Abspaltung Ostpakistans 1971 (heute Bangladesh). Trotz aller Probleme sind die allermeisten Pakistanis überaus gastfreundlich. Besucher werden stets mit größtem Interesse und Respekt behandelt, ihnen werden Unkenntnis der religiösen und gesellschaftlichen Sitten gerne nachgesehen, ihm werden auch im Ramadan Getränke und Speisen gereicht, so dass es dem weltgewandten Reisenden fast schon peinlich wird. Einerseits kann man schwerlich ablehnen, andererseits weiß man darum, dass sich bestimmte Dinge im Islam nicht ziemen. Sollte man sich allerdings nicht als Gast, sondern als Verfechter einer imperialen Großmachtpolitik oder religiöser Eiferer herausstellen, schlägt das ins Gegenteil um.
Bei meinem Besuch 2019 fand ich ein friedliches und sich positiv entwickelndes Pakistan vor. Aber das könnte mit der Perspektive von meinen Besuchen in den 1990er Jahren zu tun haben. Der westliche Besucher, der nie in Ländern wie Nepal, Indien oder Bangladesh bereist hat, könnte das Land als sehr anstrengend empfinden. Medizinische Versorgung, Umweltschutz, Bildungsstand und Verkehrswesen sind verglichen mit Europa, Amerika und den meisten Teilen Asiens auf einem niedrigen Entwicklungsstand. Und dennoch, gefragt, worüber sich mein Gesprächspartner am meisten Sorgen mache, kam immer wieder die Antwort: die globale Erwärmung mit all ihren Folgen! Terrorismus oder Seuchen wie Malaria und die nur noch hier und in Afghanistan vorkommende Kinderlähmung also Dinge, über die sich der klassische, wenig gereiste Bürger der westlichen Hemisphäre allergrößte Sorgen macht, wurden nie genannt. Aber tatsächlich ist auch hier wie in vielen anderen Ländern der Welt Terrorismus fast vernachlässigbar, hingegen der Straßenverkehr die Todesursache Nummer eins für unnatürliches Ableben. Der Straßenverkehr Pakistans ist für den gemeinen Europäer ein quirliges, hupendes, gefährliches Durcheinander. Man fährt gerne schnell, wo immer es die Verhältnisse zulassen. Die Gefahr, im Straßenverkehr zu Schaden zu kommen, kann aber stark minimiert werden, wenn man sich umsichtig verhält. Ohnehin sind wir in einem Reisebus, nicht nur verglichen mit einem Mopedfahrer, kaum gefährdet. Die meisten Leute neigen ohnehin dazu, Risiken stark überzubewerten, wenn sie ihnen unbekannt erscheinen. Malariaprophylaxe ist in unseren Reisegebiet im Dezember aus unserer Sicht nicht notwendig. Dagegen werden oft Impfungen gegen Hepatitis A, Polio (Kinderlähmung), Typhus und teilweise auch Cholera empfohlen. Allerdings sind die Übertragungswege fast ausschließlich verunreinigte Nahrung und Trinkwasser. Man kann sich also schützen.
Sie sollten auf sauberes Wasser und Essen achten, das heißt nicht das Wasser aus der Wasserleitung, sondern Trinkwasser trinken. Bier gibt es zwar auch in Pakistan, aber es ist schwer erhältlich, darf nicht in der Öffentlichkeit konsumiert werden und nur seiner Seltenheit wegen berühmt, aber ganz bestimmt nicht des Geschmacks wegen. Wir werden dennoch immer einen Biervorrat in einer Kühlbox mitführen. Die Büchse kostet allerdings um die 4 Euro! Der Seltenheitswert ist eben auch zu bezahlen. Die pakistanische Küche bietet viele Reis- und Gemüsegerichte und ist teilweise scharf gewürzt. Gemüse- (oft Linsen oder Erbsen) und Fleischcurry-Gerichte sind ebenso beliebt wie Fladenbrote meist aus Weizen, die Naan (mit Hefe gebacken), Roti (ohne Hefe) und besonders Chapati.
Wir werden auf der Reise dafür sorgen, dass wir keine Probleme mit den Speisen haben und haben einen mit Touristen vertrauten Koch mit dabei, der auf unser Wohlergehen achten wird.
Die Energieversorgung in Pakistan ist schwierig und hängt ganz wesentlich von Ölimporten ab. Es kann zu Stromausfällen kommen. Die Hotels haben jedoch ein Notstromaggregat.
Die Hotels sind ein Kapitel für sich. Gute Hotels mit westlichem Standard findet man meist nur an Touristenhochburgen oder in den großen Städten. Attock ist aber keine große Stadt. Die nächsten wirklich guten Hotels in der Nähe von Attock sind in Peshawar zu finden. Die Fahrt von Peshawar über die Autobahn nach Attock dauert aber ca. zwei Stunden, nach Rawalpindi ist es noch weiter. In Attock selbst gibt es Hotels, aber bis auf eines sind sie nur als nicht zumutbar einzustufen. Auch das Hotel, was wir gebucht haben, entspricht keinem Drei-Sterne-Standard. Die meisten Zimmer haben kein Fenster. Jedoch gibt es eine Dusche mit warmen Wasser, was dort als Luxus zu werten ist. Die Anzahl der Zimmer ist sehr begrenzt, insbesondere was Einzelzimmer angeht. Wir bieten daher die Möglichkeit, auch ein Hotel in Peschawar mit sehr gutem Standard zu buchen. Der tägliche Transport wird ebenfalls sichergestellt. Die Zusatzkosten für die Unterbringung in einem Fünf-Sterne Hotel in Peshawar inklusive der nötigen Transporte betragen 945 Euro.
Unser Hotel in Attock City:
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Unser Charterbus wird unserem Zug oftmals folgen, jedoch sind Straße und Bahn insbesondere in den Bergen weit auseinander. Wir fahren daher meist mit dem Zug, wobei auch Güterwagen zum Einsatz kommen. Eine Leiter und Sitzbänke sind vorhanden.
Die Pakistan Railways leiden unter Verspätungen aus allen möglichen Ursachen, die wir nicht beeinflussen können. Wir müssen den Regelzügen Vorrang gewähren. Auf Grund des hoffnungslos veralteten Zugmeldesystems kann es passieren, dass wir lange in einem Bahnhof auf den verspäteten Zug warten müssen, und niemand kann sagen, wann dieser denn nun kommt. Es ist also mit längeren Wartezeiten aus betrieblichen Gründen zu rechnen. Dazu kommen technische Unzulänglichkeiten. Unsere Lokomotiven pfeifen auf dem letzten Loch, und es ist nicht absehbar, ob die Zeit und die Ressourcen reichen, diesen Zustand so zu verbessern, dass wir eine gewisse Zuverlässigkeit der Lokomotiven erreichen. Zudem ist das Bremssystem anfällig. Es kann dauern, bis eine undichte Stelle gefunden wurde. Strahlpumpen, Überhitzerelemente, Heiz- und Rauchrohre, Stopfbuchsen, auch die Reglerstopfbuchse und andere Dinge können Probleme bereiten. Möglicherweise müssen wir an einigen tagen das Programm auf das Machbare kürzen oder auf eine Ersatzlok warten. Es wird wie üblich also nichts zugesichert, außer, dass wir alles daran setzen werden, dass wir jeden Tag einige schöne Aufnahmen bekommen und ansonsten eine gute Zeit haben. Noch einmal zum wirklichen Verständnis: sowohl aus technischen als auch aus betrieblichen oder anderen Gründen ist es möglich, dass bestimmte Teile des Reiseplanes nicht oder nicht wie geplant und gewünscht durchgeführt werden können und kompensationslos, also ohne die Möglichkeit, Geld zurückzuzahlen oder eine adäquate Ausgleichsmöglichkeit anzubieten, ausfallen können.
Charterbusse (Coaster, 22 Sitze), Flugzeuge, Züge, Unterkünfte etc. entsprechen dem Standard unseres Gastlandes und können von mitteleuropäischen Vorstellungen deutlich abweichen. Wir versuchen, lange Wege zu Fuß zu vermeiden, manchmal aber sind diese die einzige Möglichkeit, zu einem Aussichtspunkt oder einem Fotomotiv zu gelangen. Die Reise ist besonders für Fotografen und Videofilmer zugeschnitten, die Erzielung guter fotografischer Ergebnisse hat Vorrang vor einem ausgiebigen Frühstück im Hotel. Das Frühstück kann abgepackt sein, das Mittag wenn nötig entfallen oder durch einige Nüsse, Bananen oder Orangen ersetzt werden. Die Essenszeiten richten sich nach unseren Zügen. Mit der Ausnahme von Trinkwasser sind Getränke nicht im Reisepreis enthalten.
Bitte beachten Sie, dass die Hotels, Busse, Züge, eigentlich alles, was uns begegnen wird, keinesfalls EU-konform sind. Deshalb reisen wir ja gerade dorthin. Wir werden in ein Land reisen, in dem Umwelt- und Unfallschutz nahezu unbekannt sind. Es sei ausdrücklich auf die Gefahren hingewiesen, die durch die Benutzung und den Aufenthalt in der Nähe der Eisenbahnen oder im Straßenverkehr entstehen können. Benutzen Sie immer Ihren gesunden Menschenverstand, wenn Sie Straßen und Bahngleise überqueren. Wenn Sie sich nicht auf dunklen Straßen in der Nacht orientieren können, nehmen Sie eine ausreichend starke Taschenlampe mit. Der Abschluss einer Auslands-Unfallversicherung und der ohnehin wichtigen Auslandskrankenversicherung wird empfohlen. Weder die Staatsbahn, der örtliche Veranstalter noch FarRail Tours haften in irgendeinem Fall für Unfälle jeglicher Art, Schäden, Verluste oder Unannehmlichkeiten, Mehrkosten etc., die z. B. aus notwendigen Umbuchungen oder Verspätungen einzelner Verkehrsträger entstehen können.
Die lokale Währung (pakistanischen Rupie) werden wir auf der Reise kaum brauchen. Vom Kaufen von Essbaren bei den lokalen Händlern und Straßenrestaurants wird (aus eigener, leidvoller Erfahrung) abgeraten. Wir werden auch für die Hungrigen unter uns genügend zum Essen dabei haben.
Bitte nehmen Sie auch Winterkleidung mit. Es kann nachts durchaus auch einmal unter Null Grad kalt werden. Allerdings können wir am Nachmittag auch deutlich über 20 Grad plus erleben, zumindest in Lahore und südlich davon. Nur an Regentagen steigt die Temperatur oft nicht über 15 Grad an.
Wir werden zwei Wachmänner dabei haben. Nicht, weil Pakistan so gefährlich wäre, sondern, weil die Menschen in den ländlichen Gegenden Pakistans unwahrscheinlich scharf darauf sind, fotografiert zu werden und auch selbst zu fotografieren. Die Wachmänner können dann Handy haltende Zugfotografen freundlich aus unserem Fotobereich herauskomplimentieren. Wildes Herumschreien „Ey aus dem Bild“ wird nämlich genau die entgegengesetzte der gewünschten Reaktion auslösen.
Insgesamt haben wir seitens unseres Reiseveranstalters acht Mann Personal für unsere Gruppe, damit alles zu unserer Zufriedenheit abläuft und (fast) kein Wunsch unerfüllt bleibt. Das hat natürlich seinen Preis, aber wir wollen sicherstellen, dass sich jeder in einem für ihn möglicherweise fremden Land wohl fühlt.
Pakistan | ||
Breitspurdampf und Formsignale | 22 bis 31 Teilnehmer | 3.860 Euro |
01.12.2021 12.12.2021 | Einzelzimmerzuschlag | 580 Euro |
Anmeldeschluss: 03.07.2021 | ||
Historische Städte und der Himalaya | 9 bis 18 Teilnehmer | 2.220 Euro |
30.11.2021 17.12.2021 | 3 bis 8 Teilnehmer | 2.485 Euro |
Einzelzimmerzuschlag | 380 Euro | |
Anmeldeschluss: 03.07.2021 Reisedaten: 30.11. - 02.12. and 11.12. - 17.12.2021 |
Im Preis enthalten
Nicht eingeschlossen sind
Alle Aufnahmen © Bernd Seiler außer mit © Aziz gekennzeichnete
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