Hennigsdorfer „Gruben-Krokodile“

E-Loks in Deutschland: 1. – 4.5.2014

Tagebau Cottbus Nord

Auf Reisen nach China oder Serbien habe ich immer wieder festgestellt, dass sich eine große Anzahl von Eisenbahnfreunde sehr wohl für die massiven Gruben-E-Loks ostdeutscher Produktion erwärmen können. Von der Type EL2 hat das LEW Hennigsdorf zwischen 1952 und 1988 insgesamt 1.384 Stück geliefert, von denen rund die Hälfte in der DDR verblieben und die anderen ins sozialistische Ausland geliefert wurden. Diese Maschinen mit 25 Tonnen Achslast waren im Kohlebergbau sehr beliebt. Von den einst knapp 700 Stück in der DDR sind heute keine 70 mehr im Einsatzbestand. Es gibt noch zwei Einsatzorte: die Vattenfall Europe Mining rund um Cottbus und die MIBRAG in Profen.

Früher fuhren diese Maschinen häufig direkt unter die Förderbrücken, um dort ihre Kohlezüge zu beladen. Heute jedoch wird die Kohle über Förderbänder zu zentralen Verladestellen außerhalb der Tagebaue befördert und dort in die Selbstentladewagen gefüllt. Es gibt nur noch einen einzigen Tagebau in Deutschland, wo man eine EL2 unter einer Ladeanlage auf der Tagebausohle erleben kann: Cottbus Nord. Und genau dieser Tagebau wird in Kürze stillgelegt werden. Nur deshalb hat man dort an der herkömmlichen Technologie festgehalten. Schon heute muss man Glück haben, einen Zug in den Tagebau fahren zu sehen. Als normaler Besucher kann man dann höchsten versuchen, mit einem langen Teleobjektiv von einem der öffentlichen Aussichtspunkte ein Foto zu schießen. Doch wir wollen nicht auf Zufall und Glück bauen: wir haben daher mit Vattenfall Europe Mining einen Ortstermin ausgemacht, an dem Vattenfall einen Zug in den Tagebau fahren wird und wir auch an den Ort des Geschehens gehen dürfen, um das zu fotografieren!

Spreebrücke

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Reiseplan

Datum

Reiseplan

01.05.

Die Reise beginnt Mittags in Berlin Tegel Flughafen, dort werden wir Minibusse anmieten. Fahrt nach und Hotel in Cottbus

02.05.

Besuch des Streckennetzes der Vattenfall Mining Europe, Besuch u.a. des Tagebaus Cottbus Nord. Besuch der Lokwerkstatt in Schwarze Pumpe. Vier-Sterne-Hotel in Cottbus

03.05.

Streckenaufnahmen auf dem Streckennetz der Vattenfall Mining Europe. Am Nachmittag/Abend fahren wir zu einem Vier-Sterne-Hotel in Zwenkau (südlich von Leipzig)

04.05.

Aufnahmen vom Planbetrieb auf den Strecken des Tagebaus Profen. Am späten Nachmittag Fahrt nach Schkeuditz, wo unsere Reise am Flughafen Leipzig/Halle (LEJ) gegen 17 Uhr endet.

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Streckenbeschreibung

Landschaftlich spektakuläre Gebirgsstrecken sollte man in einem Tagebaugebiet nicht erwarten! Die Bahnen verbinden die Verladeorte und bringen die Kohle entweder zu Kraftwerken oder zu Verladebahnhöfen. Dabei ergeben sich allerdings eine reihe von Möglichkeiten.

EL2 Doppelbespannung

Vattenfall Mining Europe

Bei der Vattenfall Mining Europe gibt es einige zweigleisige Strecken, auf denen dichter Verkehr herrscht. Man besitzt 58, 2006 bis 2010 im Ausbesserungswerk Cottbus grundsanierte und modernisierte Maschinen der Reihe EL2 m, die in der eigenen Werkstatt in Schwarze Pumpe unterhalten werden. Aufnahmen mit moderner Industriekulisse, in landwirtschaftlich genutzter Umgebung, in Verladeanlagen und nicht zuletzt im Tagebau Cottbus Nord können hier umgesetzt werden. Im Verlaufe des ausgedehnten Streckennetzes wird auch die Spree auf einer Brücke überquert. Neben den EL2 besitzt man auch Dieselloks. Es verkehren neben den Kohlezügen auch Züge mit Kraftwerksasche und mit Gips. Einige Züge sind mit zwei E-Loks bespannt.

Das Netz der MIBRAG beim Tagebau Profen ist sehr viel kleiner, und die Anzahl der Motive ist eher begrenzt. Dafür sind die hier eingesetzten 18 EL2 äußerlich noch annähernd im Originalzustand. Von Profen liegt uns bislang keine Besichtigungserlaubnis vor, so dass wir damit rechnen, nur von öffentlich zugänglichen Stellen aus zu fotografieren. Der Verkehr auf den Strecken ist deutlich geringer als bei Vattenfall. Es gibt auch hier Vorspannleistungen.

Kraftwerk Wählitz (zu Tagebau Profen)

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Anmerkungen

Die Reise ist für Fotografen und Videografen gedacht, die sich für die Eisenbahnen und insbesondere die Hennigsdorfer E-Loks interessieren. Sie ist nicht für Umweltaktivisten oder investigative Journalisten gedacht. Sollten Sie dieser Gruppe angehören, müssten Sie sich bitte zuerst auf eine Reise zu einem Tagebau in China oder Bosnien einschreiben, um überhaupt eine Vorstellung davon zu bekommen, wie umweltschonend die hier besuchten Kohleminen betrieben werden.

Tagebau Cottbus Nord

Die gewählten Mittelkassehotels haben ihren Preis. Wer sparen möchte, kann sich gerne auch in einer Pension in der Nähe niederlassen und dann nur am Tagesprogramm der Reisegruppe teilnehmen. Wir fahren mit Minibussen, und wir fahren diese selbst.

EL2 auf der Weide

Für diese Reise ist festes Schuhwerk Pflicht. Wir werden uns u.a. auf Bahngelände bewegen wo die Personale nicht mit Fotografen in Gleisnähe rechnen. Die Strecken gehören nicht zu Museumsbahnen, wo man sich auf diese Gruppe eingestellt hat. Im Zweifelsfalle wird ein Lokführer also nicht damit rechnen, dass wir wissen, wie groß das Lichtraumprofil ist, und eine Schnellbremsung einleiten, wenn er sich unsicher ist. Das gilt es auf jeden Fall zu vermeiden, wir müssen uns also den Gegebenheiten einen Industrieverkehrs anpassen. Es kann im Gleiswechselbetrieb gefahren werden, das heißt, Züge können auf zweigleisigen Strecken sowohl auf dem rechten als auch dem linken Gleis verkehren. Elloks können sehr leise sein! Es ist also nicht möglich, im Lichtraumprofil seinen Fotostandpunkt zu wählen.

Tagebau Profen

Die Züge verkehren grundsätzlich nach Bedarf. Es können insbesondere bei der MIBRAG größere Zugpausen entstehen. Mit Ausnahme der arrangierten Fahrt in den Tagebau Cottbus Süd können und werden wir keinen Einfluss auf den Verkehr nehmen. Im besten Falle werden wir vorher erfahren, auf welchem Abschnitt wann ein Zug zu erwarten ist. Aber auch ohne diese Information gibt es genügend Gelegenheiten, die Elloks abzulichten. Gerade auf den Strecken von Vattenfall ist der Zugverkehr recht dicht.

Es sei ausdrücklich auf die Gefahren hingewiesen, die durch die Benutzung von Fahrzeugen und den Aufenthalt in der Nähe von Eisenbahnen sowie die Teilnahme am Straßenverkehr entstehen können. Der Abschluss einer Unfallversicherung wird empfohlen. Weder Vattenfall, die MIBRAG noch FarRail Tours haften für jegliche Art von Unfällen, Schäden, Verlusten, Nachteilen aus Verspätungen etc. Jeder ist für sein eignes, sicheres Verhalten selbst verantwortlich.

Verladeort Welzow

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Preis

Deutschland
Hennigsdorfer "Tagebau-Krokodile" 11 bis 25 Teilnehmer 360 Euro
01.05.2014 – 04.05.2014 Einzelzimmerzuschlag 90 Euro
Anmeldeschluss: 01.02.2014

Der Preis enthält:

Nicht enthalten sind:

vor der Kulisse von Boxberg

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