Frühling in Nordkorea

13.04. - 23.04.2006

Mika near Cholgwang

Nordkorea hat ein einzigartiges politisches System. Trotz mehrerer Eisenbahnreisen, die FarRail Tours in den letzten Jahren dorthin durchgeführt hat, ist es weiterhin schwierig, Fotoreisen mit einem attraktiven Preis/Leistungsverhältnis auszuarbeiten. Da unsere Partner in Pjöngjang mittlerweile mit der Spezies von Eisenbahnfreunden gut vertraut sind, sind wir jedoch sicher, auch diesmal wieder eine aufregende Reise mit guten Foto- und Videomöglichkeiten anbieten zu können.

Auch in Nordkorea befindet sich die Dampftraktion in ihren letzten Zügen. Da wir teilweise Maschinen aus dem regulären Dienst nutzen ist nicht abzusehen, wie lange wir noch Programme mit Dampfzügen anbieten können. Im Oktober 2005 hieß es, dass in ca. zwei Jahren alle Dampflokomotiven wegen Fristablauf abgestellt werden müssten. Darüber hinaus reicht auch eine politische Abkühlung, um solche Reisen erneut für Jahre und Jahrzehnte unmöglich werden zu lassen.

Die neue Reise führt uns zu Strecken, die wir früher nicht besuchen durften. Darüber hinaus werden wir mindestens eine neue Mika 0 sehen, die zuvor noch nicht im Programm enthalten war. Die Ursache ist die Abstellung der Maschine, die wir bisher immer für unseren Sonderzug aus dem Plandienst abgezogen haben. Neben den Eisenbahnaktivitäten werden wir auch genug Gelegenheit haben, die stolz präsentierten Errungenschaften des Landes anzusehen. Darüber hinaus besuchen wir eine der empfindlichsten Grenzen der Welt: Die Demarkationslinie zwischen Nord- und Südkorea.

Die Schwerpunkte der Reise:

Depot Pyongyang

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Reiseplan

Datum Reiseplan
13.04. Abflug von Frankfurt/Main nach Beijing
14.04. Morgens Ankunft in Beijing, Besuch der Verbotenen Stadt und des Platzes des Himmlischen Friedens (Tiananmen). Hotel Beijing
15.04. Am Morgen besuchen wir die Große Mauer nördlich von Beijing (ca. drei Stunden Busfahrt) bei Gubeikou besuchen, wo man Eisenbahn und Große Mauer zusammen fotografieren kann. 17.30 Uhr Abfahrt vom Hauptbahnhof Beijing im Nachtzug K 27
16.04. 19.30 Uhr Ankunft Pjöngjang, Yanggakdo Hotel Pjöngjang
17.04. Am späten Vormittag fahren wir mit unserem Charterbus nach Kujang. Charterdampfzug mit einer japanischen Mika 0 nach Muksi und zurück, Abends Rückkehr nach Pjöngjang, Hotel Pjöngjang
18.04. Am Morgen besuchen wir den Mansu Hügel mit der riesigen Statue des Großen Führers, Kim Il Sung), danach Fotos von der Straßenbahn in der Kwangbok Straße, Mitfahrt in einer Charterstraßenbahn zum Hauptbahnhof. Noch vor dem Mittag besuchen wir dann das Geburtshaus des Großen Führers, Kim Il Sung, in Mansudae, Am Nachmittag fahren wir mit unserem Charterbus nach Cholgwang wo ein Schmalspurgüterzug mit Dampfbespannung auf uns wartet. Hotel in Nampho
19.04. Am frühen Morgen fahren wir mit unserem Charterbus nach Kwail von wo aus wir mit einem dampfbespannten Charterzug (Mika) nach Cholgwang fahren werden. Am späten Nachmittag Rückkehr nach Pjöngjang, wo wir dem Briefmarkenladen einen Besuch abstatten werden, Hotel Pjöngjang
20.04. Besuch des Eisenbahn- und des Metro-Museums. Danach dringen wir in das Heiligtum des Betriebswerkes Pjöngjang ein (M62) bevor wir einige Stationen mit der Metro von Pjöngjang in einem regulären Zug fahren dürfen. Zwischenhalte für Fotos auf mehreren Stationen. Am Nachmittag besuchen wir das Kriegsmuseum und die Ausstellung der Drei Revolutionen, wo drei Eigenbau-Lokomotiven (darunter Nachbau-M62) ausgestellt sind.
21.04. Am Morgen dürfen wir den Kumsusan Memorial Palast besuchen, das Mausoleum Kim Il Sungs. Danach sind uns einige Aufnahmen von der Zürcher Tram erlaubt, die eigens für den Transport der Besucher zum Mausoleum erbaut wurde. Nachmittags Besuch des Parteigründungsdenkmals (in dessen Nähe eine Straßenbahnlinie vorbei führt). Am Abend Charterbus nach Käsong, Übernachtung im Volkshotel Käsong
21.04. Morgens besuchen wir mit Käsong eine der ganz wenigen Städte Koreas, die im Koreakrieg unzerstört geblieben sind. Mit unserem Charterbus fahren wir dann nach Panmunjong, wo die Grenze zwischen Nord- und Südkorea verläuft. Nachmittags Rückfahrt nach Pjöngjang. Hotel Pjöngjang
22.04. Bevor wir um 10.10 Uhr unseren internationalen Zug nach Beijing besteigen, werden wir den Bahnhofsvorplatz mit seinen hier kreuzenden Straßenbahn- und O-Buslinien kurz besichtigen. Am Nachmittag überqueren wir in Sunujiu/Dandong wieder die Grenze zu China, in einer Nachtfahrt erreichen wir Beijing
23.04. 09.35 Uhr Ankunft in Beijing, Verlegung zum Flughafen und Rückflug nach Europa, Ankunft am selben Abend - oder Sie buchen das Anschlussprogramm in China

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Streckenbeschreibung

Unser Zug von Kwail nach Cholgwang wird aus einer formschönen, Japanischen Mika bestehen, eine Mikado aus den dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts. Wir planen einen Güterzug aus mindestens fünf Wagen oder, je nach Situation der Wagengestellung einen Zug aus fünf grünen Personenwagen. Solche Zugkombinationen waren für Nebenbahnen in Nordkorea bis in die jüngste Vergangenheit typisch. Die Strecke ist nicht elektrifiziert und bietet zahlreiche schöne Motive. Fünf Fotostellen wurden ausgehandelt. Die Erfahrung zeigt aber, dass man vor Ort immer noch eine Genehmigung mehr heraushandeln kann, wenn man mit dem entsprechenden Fingerspitzengefühl vorgeht und das Verhalten unserer Gruppe den Offiziellen keinen Anlass zu Besorgnis gibt. Die Strecke ist rund 30 km lang und führt durch weite Landschaft mit Hügeln und Bergen im Hintergrund. Die Strecke führt nach Nordosten und Osten, weshalb wir das frühe Morgenlicht ausnutzen werden.

Cholgwang narrow gauge

Die Schmalspurbahn von Cholgwang wurde erst 1962 zur Erschließung einer Erzmine gebaut. Die Strecke dorthin ist ca. 2,5 km lang. Wir dürfen bis an die Mine heranfahren, sofern es die Gleislage gestattet (die Schwellen sind morsch, da man die Strecke seit 2002 nicht mehr planmäßig befährt, gibt es auch keine Gleisunterhaltung mehr, wir werden also in dieser Richtung vermutlich nicht weit kommen). In Richtung Hafen dürfen wir mindestens drei Kilometer weit fahren, was einige schöne Motive ermöglicht. Ziel ist das Erreichen der Stelle, wo die Bahn nahe am Meer verläuft. Gegenspieler, die dieses Unterfangen vereiteln könnten, sind ranghohe Offizielle aus Pjöngjang und der Oberbauzustand. Letzterer wurde aber für unseren Zug vorher hergerichtet und dürfte damit kaum Anlass zu Sorge bereiten. Der Hafen selbst ist "off limits".

Man besitzt drei 1'D Dampflokomotiven. Zwei davon (Nr. 502 und 507) sind seit Ewigkeiten im Ausbesserungswerk, die andere, Nr. 505, wird unseren Sondergüterzug fahren.

Die Nebenbahn von Kujang nach Muksi führt in ein sehr schönes Tal. Bereits in Kujang, wenn die Strecke die elektrifizierte Hauptbahn auf einer langen, flachen Brücke verlässt, bieten sich erste Positionen an. Hernach unterquert sie die Autobahn nach Hyangsan und wird schließlich von einer sehenswerten Berglandschaft umschlossen. Von den vielen guten Stellen wurden wiederum fünf als mögliche Fotostellen für Zugvorbeifahrten ausgehandelt. Wir werden natürlich versuchen, auch hier das Optimum herauszuholen. Die beiden Strecken (Kwail und Muksi) wurden seit den 1950er Jahren nicht mehr von Ausländern besucht, weil sie im Sperrgebiet liegen (wie übrigens rund 90 % des Landes).

Pjöngjang hält ein umfangreiches Besichtigungsprogramm bereit. Unter anderem ist eine Mitfahrt in dem berühmten U-Bahn-System, bei dem es sich um das am tiefsten gelegene der Welt handeln soll, vorgesehen. Angeblich ist es Teil eines gewaltigen Bunkersystems, in dem im Falle eines kriegerischen Aktes gegen die KDVR (den die dortige Regierung fest einkalkuliert) die gesamte Bevölkerung Pjöngjangs Zuflucht finden könnte.

Die U-Bahn Stationen sind wahre Prunkstücke, mit Marmor, gewaltigen Kandelabern und natürlich Portraits des Staatsgründers Kim Il Sung und des jetzigen Führers Kim Jong Il ausgestattet.

Der Besuch des Kumsusan Gedenkpalastes, dem Mausoleum für Kim Il Sung, ist nur in Abhängigkeit vom Auftreten unserer Gruppe an den vorangegangenen Tagen möglich. Für den Besuch gelten neben den üblichen Verhaltensregeln auch eine bestimmte Kleiderordnung, die zumindest eine Krawatte und ein Sakko für die Herren obligat machen. Lohn für die Mitnahme eines guten Kleidungsstückes ist die Erlaubnis, einige Fotos (nicht überall und schon gar nicht aufdringlich!) von den grünen Zürich Trams machen zu dürfen. Diese Meterspurfahrzeuge sind eigens für den Besuch des Mausoleums im Einsatz und damit fast genauso heilig, wie der Gedenkpalast selbst. Die Strecke ist nur knapp zwei Kilometer lang und nur an wenigen Stellen (wegen Baumreihen) auch fotografierbar. Dennoch lohnt sich dieser Ausflug ganz bestimmt für jeden.

Ein weiteres, wichtiges städtisches Nahverkehrssystem ist die Straßenbahn, deren Tatra-Fahrzeuge aus befreundeten Ländern des ehemaligen Ostblocks stammen. Eine Sonderfahrt führt durch das großzügig angelegte Pjöngjang, ein sozialistischer Schaukasten mit viel Gigantomanie, aber im Gegensatz zu vielen anderen asiatischen Hauptstädten peinlich sauber und mit vielen gepflegten Parks versehen.

Die Rückfahrt im internationalen Zug nach Beijing, übrigens einer der wenigen regelmäßig verkehrenden Reisezüge in Nordkorea überhaupt, bietet die einmalige Gelegenheit für tiefere Einblicke in das Land. In der Grenzstadt Sinujiu (sogar aktiv im Rangierdienst) werden wir dabei noch Dampflokomotiven der nordkoreanischen Staatsbahn sehen können. Ansonsten wird der Verkehr von verschiedenen Typen der elektrischen Standardlokomotive "Rote Fahne", die seit den frühen 60er Jahren im Lande montiert wird, gebrauchten Dieselloks aus China (DF1, DFH3) und aus der Sowjetunion importierten bzw. über die PKP, die DR oder die CSD ins Land gekommene M62 "Taigatrommeln" versehen. Mittlerweile gibt es auch aus Tschechien neu beschaffte Dieselloks auf Nordkoreas Gleisen zu sehen.

Kombination mit unserer Tour nach China

Die Fahrt nach Nordkorea kann auch zusammen mit der vorangehenden/anschließenden Chinatour gebucht werden.

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Party foundation memorial in PyongyangAnmerkungen

Für diese Reise kann man sich nur anmelden, wenn man keine amerikanische oder südkoreanische Staatsbürgerschaft besitzt oder besessen hat. Darüber hinaus erfordert die Einreise eine Bewilligung durch die nordkoreanischen Behörden, die bestimmten Personengruppen, z. B. Journalisten und Mitarbeitern in Atomenergieanlagen sowie Militär- und Geheimdienstangehörigen nicht gewährt wird. Diese benötigen ein Sondervisa, welches zwar für andere Zwecke, jedoch nicht für diese Reise erteilt werden kann. Die schlechten Erfahrungen, die die Nordkoreaner mit der missbräuchlichen Nutzung von Touristenvisa gemacht haben, erfordert nun leider auch eine rechtsverbindliche Unterschrift unter eine Verpflichtungserklärung, dass man die Aufnahmen, gesammelten Informationen und Aufzeichnungen jeglicher Art nur für private Zwecke benutzen wird. Das Schriftstück wird den Anmeldeunterlagen beigefügt und ist Bestandteil der Erteilung eines Touristenvisa.

Die gecharterten Busse entsprechend dem landesüblichen Standard, der von mitteleuropäischen Vorstellung abweichen kann. Bislang hatten wir immer einen komfortablen japanischen Reisebus älteren Baudatums. Es wird versucht, lange Wege zu Fuß zu vermeiden, manchmal lassen sich jedoch bestimmte Fotostandpunkte nur über Fußwege oder entlang des Gleises erreichen. Das Ein- und Aussteigen auf freier Strecke sowie die Benutzung der Fahrzeuge geschieht auf eigene Gefahr. Umsicht ist geboten, man traue keinem verrosteten Fußtritt!

Die Temperaturen erwarten wir im Bereich von Null bis plus 20 °C. Der Frühling ist in dieser Region oft sonnig und trocken. Es kann jedoch frühmorgens noch recht frisch sein.

Unser Hotel in Nordkorea ist ein Fünf-Sterne Hotel mit Zwei- bis Drei-Sterne Service. Bitte denken Sie daran, dass die Menge der zur Verfügung stehenden Speisen nicht an chinesischen Maßstäben gemessen werden kann. Die Koreaner sind sehr bemüht, uns ausreichend zu versorgen, dennoch sollte man sich einen gewissen Vorrat an Ersatznahrung (z.B. Schokolade) mitnehmen, die man bei Engpässen selbst verzehren, sonst aber den Koreanern bei der Ausreise überreichen kann. Für die Bahnfahrt durch Nordkorea im internationalen Zug ist Selbstverpflegung vorgesehen, da wir den Speisewagen möglicherweise nicht betreten dürfen; falls doch, so ist allenfalls das Bier zu empfehlen, die Speisen jedoch kaum.

Die Reise ist speziell für Foto- und Videografen konzipiert. Es geht vorrangig um das Erzielen guter Ergebnisse in diesem Bereich, also nicht um die Erkundung der einheimischen Küche, Bars oder Nachtclubs. Die Preise beinhalten Vollpension (ohne Getränke), wobei auf Grund des Zuschnitts der Reise das Mittag häufig als abgepacktes Essen gereicht werden muss. Auf Zugfahrten wird das Essen manchmal aus den weit verbreiteten Instant-Gerichten bestehen.

Bitte beachten Sie, dass Mobiltelefone in Nordkorea nicht zugelassen sind. Diese werden bei der Einreise eingesammelt und bei der Rückreise wieder ausgehändigt. Laptops hingegen sind erlaubt. Die Spannung beträgt 220 Volt, die Frequenz 50 Hz. Es ist angebracht, einen Universaladapter für die Steckdosen mitzubringen. Strom zum Aufladen von Akkus ist in unserem Hotel verfügbar. Die Energieversorgung unseres Hotel ist durchgängig sichergestellt, egal ob es im restlichen Lande gerade zu Engpässen kommen sollte.

Einigen Mythen westlicher Medien müssen an dieser Stelle genannt werden. Wir werden Gebiete bereisen, in denen die oft zitierte Hungersnot nicht in Ansätzen zu erkennen ist. An alles, was man zu sehen bekommt, sollte man nicht die Standards westlicher Industrienationen anlegen, sondern lokale Standards. Gemessen an diesen ist es nicht so dramatisch schlimm um die Versorgungslage bestellt, wie vielfach dargestellt. Die Infrastruktur ist leidlich intakt, kann allerdings wegen Energieknappheit nicht mit Leben erfüllt werden. Fabriken sind vielerorts aus dem selben Grunde geschlossen. Die Konsumgüterproduktion scheint fast zum Erliegen gekommen zu sein. Dennoch waren ausnahmslos alle Koreaner, die wir sahen (und das waren nicht alles Komparsen), ordentlich gekleidet, wir sahen regelmäßige Personenzüge und auch eine Reihe von Güterzügen im Binnenverkehr.

Anmeldeschluss: 28. Februar 2006.

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Preis

Frühling in Nordkorea 12 bis 25 Teilnehmer 3.195 Euro
13.04. - 23.04.2006 10 bis 11 Teilnehmer 3.400 Euro
  Einzelzimmerzuschlag 560 Euro

Möglich ist auch ein "Land only" Arrangement, dass den Flug von und nach Beijing nicht einschließt. In diesem Fall subtrahieren Sie bitte 605 Euro vom Reisepreis.

Bitte lassen Sie und bereits bei der Anmeldung wissen, ob Sie auch bei weniger als 12 Teilnehmern an der Fahrt Interesse haben. Die minimale Teilnehmerzahl ist 10, die maximale 25.

Der Preis umfasst:

Nicht enthalten sind:

Die Preise beruhen auf einer bestimmten Buchungsklasse der Fluggesellschaft, für die es nur eine beschränkte Anzahl von Plätzen gibt. Daher sei eine frühzeitige Buchung dringend angeraten.

Metro Pyongyang

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